Im Boden unter der alten Markgrafenstadt schlummern manche Zeugnisse aus vergangener Zeit. So wurden in dieser Woche bei Baggerarbeiten im Hof der Schlossschule Mauerreste freigelegt, die wahrscheinlich aus dem Mittelalter oder der beginnenden Renaissance stammen und Bestandteil der Festungsanlagen der Karlsburg waren. Zwar ist diese Einschätzung noch nicht gesichert, aber Dr. Volke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege vermutet, dass hier Teile der Zwinger- oder Kontermauer freigelegt wurden. Was die Archäologen allerdings überraschte, war der Gewölbeansatz, der im hinteren Teil des Mauerrests zu sehen ist. Grabungsleiterin Bianca Egert von der Firma Südwest-Archäologie aus Landau kann sich hier den Ansatz eines Durchgangs oder eine Übermauerung eines Grabens vorstellen. Vielleicht bringen die weiteren Arbeiten gesichertere Erkenntnisse, zumal auch Holzreste gefunden wurden, die zumindest die Hoffnung auf eine genauere zeitliche Eingrenzung wecken.
Eventuelle Funde beim Bau der Schlossschule in den fünfziger Jahren sind nicht dokumentiert, sodass es sich hier, abgesehen von einer kleinen Maßnahme im Straßenbereich der Prinzessinnenstraße, um die ersten archäologischen Maßnahmen im Bereich des Marstalls handelt. Es bleibt abzuwarten, ob der Abriss des Pavillion-Gebäudes der Schlossschule weitere archäologische Funde ans Tageslicht bringt.
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