Renovierung des Stanislas-Palais in Weißenburg, Elsass



Kurt Götz, seit 2016 beauftragt mit der Bauaufnahme und Totalsanierung des Palais Stanislas und des Maison du Sel in Weissenburg, berichtet über die Geschichte und die Renovierungsanstrengungen für das Palais Stanislas in Weissenburg. Diese Veranstaltung des Freundeskreises Pfinzgaumuseum/Historischer Verein Durlach findet statt am Dienstag, den 5. November 2019 um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses in Durlach. Der Eintritt ist frei.
Das Palais Stanislas wurde, wie sich bei der jetzigen Bauuntersuchung überraschend herausstellte 1613/14 als Komturgebäude im Renaissance-Stil für den Deutschen Orden erbaut. Vermutlich beim großen Brand 1677 zerstört/beschädigt wurde es dann ab 1719 für den polnischen Exilkönig Stanislas Leszczynski im Barockstil total saniert und überarbeitet. Er wohnte dann mit seiner Familie und einem kleinen polnischen Hofstaat bis 1725 dort. Dann heiratete seine Tochter Maria Ludwig XV. Danach war es bis 1864 in verschiedenem Privatbesitz und wurde dann an die Stadt verkauft, die eine Schule eingerichtet hat. Dann 1870 von den Preußen als Militärlazarett beschlagnahmt und ab 1875 Bürgerspital für Stadt und Kanton Weissenburg. Ab 1973 – 2002 Altersheim. Ab 2016 haben wir mit einer denkmalgerechten Sanierung begonnen. Das Gebäude ist als Monument Historique (patrimoine) klassifiziert – nur aussen und die prachtvolle Innentreppe – da durch die Krankenhausnutzung innen fast alles an historischer Substanz verloren gegangen ist. Wir stellen jetzt die ursprünglichen Raum-dispositionen wieder weitgehend her, haben glücklicherweise Teile des originalen Stucks, Holzvertäfelungen, eine originale Barocktür, des Parketts etc. gefunden. So können wir alles Wesentliche originalgetreu rekonstruieren. Das Dach ist bereits fertig, hier mussten wir zur Ergänzung die extrem seltenen alten „handgestrichenen Spitzbiber Ziegel“ finden. Im Schwarzwald konnten wir aus einem scheunenabriss über 30 000 Stück finden sodass es jetzt ein einheitlich patiniertes aussehen hat. Auch der barockpark wird dieses Jahr noch angelegt.


Durlach - Veranstaltung
23. Oktober 2019

Renovierung des Stanislas-Palais in Weißenburg, Elsass

Kurt Götz, seit 2016 beauftragt mit der Bauaufnahme und Totalsanierung des Palais Stanislas und des Maison du Sel in Weissenburg, berichtet über die Geschichte und die Renovierungsanstrengungen für das Palais Stanislas in Weissenburg. Diese Veranstaltung des Freundeskreises Pfinzgaumuseum/Historischer Verein Durlach findet statt am Dienstag, den 5. November 2019 um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses in Durlach. Der Eintritt ist frei.
Das Palais Stanislas wurde, wie sich bei der jetzigen Bauuntersuchung überraschend herausstellte 1613/14 als Komturgebäude im Renaissance-Stil für den Deutschen Orden erbaut. Vermutlich beim großen Brand 1677 zerstört/beschädigt wurde es dann ab 1719 für den polnischen Exilkönig Stanislas Leszczynski im Barockstil total saniert und überarbeitet. Er wohnte dann mit seiner Familie und einem kleinen polnischen Hofstaat bis 1725 dort. Dann heiratete seine Tochter Maria Ludwig XV. Danach war es bis 1864 in verschiedenem Privatbesitz und wurde dann an die Stadt verkauft, die eine Schule eingerichtet hat. Dann 1870 von den Preußen als Militärlazarett beschlagnahmt und ab 1875 Bürgerspital für Stadt und Kanton Weissenburg. Ab 1973 – 2002 Altersheim. Ab 2016 haben wir mit einer denkmalgerechten Sanierung begonnen. Das Gebäude ist als Monument Historique (patrimoine) klassifiziert – nur aussen und die prachtvolle Innentreppe – da durch die Krankenhausnutzung innen fast alles an historischer Substanz verloren gegangen ist. Wir stellen jetzt die ursprünglichen Raum-dispositionen wieder weitgehend her, haben glücklicherweise Teile des originalen Stucks, Holzvertäfelungen, eine originale Barocktür, des Parketts etc. gefunden. So können wir alles Wesentliche originalgetreu rekonstruieren. Das Dach ist bereits fertig, hier mussten wir zur Ergänzung die extrem seltenen alten „handgestrichenen Spitzbiber Ziegel“ finden. Im Schwarzwald konnten wir aus einem scheunenabriss über 30 000 Stück finden sodass es jetzt ein einheitlich patiniertes aussehen hat. Auch der barockpark wird dieses Jahr noch angelegt.