Nachgefragt – schulisches Lernen in Zeiten von Corona



(emr.) Der Satz „Bleiben Sie gesund!“ hat in den letzten Wochen eine wiedergeborene und weitreichende Bedeutung erlangt. „Gesund“ wird gleichgesetzt mit Covid-19, die Wahrnehmung des Virus geht von „Warten wir es mal ab“ bis hin zu von Panik geprägten Blicken. Für unsere Jugendlichen eine ganz neue Erfahrung: Gesundheit? Ach, die hat man doch einfach! Aktuell sieht sich Deutschlands Jugend konfrontiert mit Ausgangsbeschränkungen und homeschooling, für Eltern ist der bisher mit Argwohn beobachtete, teils exzessive Gebrauch elektronischer Medien ihres Nachwuchses ein Segen.

Achtung! Wir sprechen von rund elf Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland, deren Lebensalltag und Freizeitverhalten von einem massiven Einschnitt geprägt ist. Die Gegenwart ist ungewiss, die Zukunft versehen mit Fragezeichen – Eltern und Lehrer erfinden sich in ihrer Aufgabe jeden Tag neu und können dabei die allzeit präsente Frage nicht beantworten: Wann hört das auf, wann wird alles wieder normal?

Das Durlacher Blatt hat bei den hiesigen Schulen nachgefragt. Die ungekürzten Antworten finden Sie auf unserer homepage www.durlacher-blatt.de in voller Länge abgedruckt, in der Printversion zeigen wir einen Querschnitt bzw. Übereinstimmungen der befragten Schulleiterinnen und Schulleiter auf.

Mit neun Fragen haben wir uns an die Schulen gewandt, die Abschlussjahrgänge zu verzeichnen haben, da diese in der Regel besonders betroffen sind. Diese sind in Durlach das Markgrafengymnasium, die Friedrich-Realschule und die Oberwaldschule (von Letzterer hat die Redaktion keine Rückmeldung erhalten), in Grötzingen die Augustenburg Gemeinschaftsschule und in Pfinztal das Ludwig-Marum-Gymnasium sowie die Geschwister-Scholl-Realschule.

  • Viele Menschen sind verzweifelt und haben Angst. Was kommt von dieser Stimmung in Ihrer Schule an?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Dadurch, dass die Schule geschlossen ist und nur für wenige Kinder der Notfallbetreuung geöffnet, gibt es nur bedingt Wahrnehmungen. In einzelnen direkten Kontakten mit Eltern oder in den Kontakten zwischen den Lehrer/innen und den Schülern werden die Belastungen und Sorgen spürbar, durch die derzeitige Situation.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Wir spüren keine Angst, sondern eher Unsicherheit mit Blick auf die weitere Schullaufbahn und den damit verbundenen Abschlüssen.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Da sich derzeit nur sehr wenige Menschen in der Schule aufhalten, bekommen wir nicht alle Sorgen und Ängste unmittelbar mit. Aber uns ist klar, dass die Situation unter unterschiedlichsten Aspekten belastend für die Familien belastend sein konnte und auch noch immer belastend sein kann. In der vergangenen Woche haben wir vor diesem Hintergrund eine Liste mit Mailadressen an die Eltern versendet. Es geht dabei um Hilfsangebote während der Corona-Krise. Die Angebote sind thematisch breit gefächert und reichen u. a. von Beratung über Seelsorge bis zu Nachbarschaftshilfe, Sport und Kultur. Ich weiß, dass auch andere Schulen ähnliche Listen versendet haben. Aber natürlich kann das niemals das ersetzen, was unmittelbaren menschlichen Kontakten weggefallen ist.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Zunehmende Ängstlichkeit unser Schüler registrieren wir derzeit nicht. Dafür haben wir in dieser Phase auch zu wenig Kontaktmöglichkeiten. Wir hören vereinzelt von der Sorge um die Großeltern oder davon, dass der Kontakt zu diesen minimiert wird. Anstelle dessen wünschen sich einige Schüler, dass sie wieder in die Schule dürfen. Ihnen fehlen die Mitschüler und Lehrer.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Die Rückmeldungen, die wir von unseren Schülerinnen und Schülern erhalten, zeigen keine Ängstlichkeit. Ich nehme eher wahr, dass das tägliche Zusammentreffen mit Freunden in der Schule und sogar wir als Lehrer vermisst werden.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Die Angst bezüglich des Virus kommt weniger an, mehr die Überforderung durch die Bewältigung von Betreuungsaufgaben von Kindern, die Abarbeitung von Arbeitsaufträgen durch die Schule sowie die Sorgen um den Arbeitsplatz und die Ungewissheit, wie lange das ganze noch dauern wird.

  • Welchen Weg der Stoffvermittlung haben Sie für Ihre Schule gewählt?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Keinen einheitlichen Weg, da auch die Voraussetzungen vor Ort in den Familien sehr unterschiedlich sind, z. B. was digitale Zugänge oder technische Voraussetzungen betrifft. Manche arbeiten aber über eine Cloud und sind dadurch im engen täglichen Austausch. Bei anderen wurden Arbeitspakete zur Verfügung gestellt und die Kolleginnen und Kollegen rufen an und fragen nach.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Wir nutzen den UNTIS-Messenger, ein Kommunikationssystem, welches sich bewährt hat und bei fast allen Schülern und Lehrkräften bereits genutzt wurde. Alternativ kommunizieren wir bzgl. der Aufgaben auch per Mail.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Wir haben zu Beginn eine Kombination aus E-Mailverkehr mit den Eltern und der Lernplattform des Landes (Moodle) gewählt. Später, als auch das Land den Server für Moodle aufgerüstet hatte, sind wir dann verstärkt zu Moodle übergegangen.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Die Klassenlehrer verschicken über Mailverteiler Aufgaben. Diese werden von den Fachlehrern an den Unterrichtstagen und in dem üblichen Unterrichtsumfang erstellt. Die Aufgabentypen sind sehr vielfältig und reichen von der Bearbeitung von Arbeitsblättern und Wochenplänen über die Arbeit mit Lernvideos bis hin zu Padlets. Praktische Aufgaben sind ebenfalls darunter. In manchen Klassen werden auch Onlineaufgaben im Internet in die Arbeitsaufträge eingebaut. Sollte der Arbeitsumfang zu hoch werden, greifen die Klassenlehrer steuernd ein. Sie halten auch den Kontakt zu den Schülern und Eltern ihrer Klassen.
Zu vorgegebenen Zeiten erbitten die Fachlehrer Arbeitsproben wie kleine Texte, bearbeitete Mathematikaufgaben, Bilder von gekochten Menüs etc. Vor allem in den Prüfungsklassen erhalten die Schüler Rückmeldungen zu den Ergebnissen. Im Zweifelsfall werden über Videokonferenzen und verschiedene Messengerdienste Fragen geklärt.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Am Ludwig-Marum-Gymnasium haben wir schon seit einiger Zeit eine eigene Cloud. Alle Lehrerinnen und Lehrer stellen für ihre Klassen Aufgaben, die über diese Plattform zur Verfügung gestellt werden. Damit vermeiden wir das Versenden einer Vielzahl von E-Mails. Die Aufgaben sind vielfältig und gehen von Arbeitsblätter über Wochenpläne, Lernvideos etc. In der Zwischenzeit wurde auch die moodle-Lernplattform mit einer zusätzlichen Funktion ausgestattetm, so dass jetzt auch Videochtas durchgeführt werden können. Dem Klassenlehrerteam kommt hier eine wichtige Rolle zu, sind diese doch Koordinatoren und erste Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir unterscheiden hier schon für die Vorgehensweise in der Primarstufe und der Sekundarstufe.
Das Wochenende vor der Schulschließung wurde von allen Lehrkräften für das Bereitstellen von Arbeitsmaterial genutzt. Hier lief auch sicher der Kopierer in der Schule heiß. Die Übermittlung der weiteren Lerninhalte wurden dann anfänglich in der Primarstufe hauptsächlich durch eMails an die Eltern geleistet. Wir hatten die ersten 10 Tage auch ein Zeitfenster an der Schule geöffnet, in dem Material für die Schülerinnen bereitgestellt, aber auch Materialen zurückgebracht werden konnten. Wir haben zusätzlich für die gesamte Schule die digitalen Angebote der Schulbuchverlage sowie einer weiteren Lernplattform genutzt und unsere Schülerinnen hier angemeldet.
In der Sekundarstufe wurde verstärkt mit der schuleigenen Cloudlösung und mit externen Speichervarianten gearbeitet. Da unsere Schulcloud wie auch das Belwue-Netz teilweise überlastet war, haben wir sehr schnell Teams von Microsoft bei uns eingeführt, was eine enorme administrative Leistung erforderte. Jetzt können alle angemeldeten Schülerinnen (gesamte Schule) mit ihren Mitschülern und Lehrkräften über diese Plattform kommunizieren, chatten oder Klassenstunden in Videokonferenzen erleben. Hier wurden immer mehr Angebote von den bei uns schon immer in der Gemeinschaftsschule genutzten digitalen Inputformen wie auch Erklärvideos und Arbeitsmaterialen bereitgestellt. So können in der Sekundarstufe durchaus auch neue Lerninhalte vermittelt werden. In der Primarstufe werden mehr Arbeitsaufgaben bekannter Lerninhalte abgearbeitet. Uns war und ist aber wichtig, dass die Eltern und Schülerinnen und Schüler wissen, dass unsere Aufgaben einen Rahmen darstellen, der in jeder Familie nach deren Möglichkeiten ganz oder auch nur teilweise bearbeitet wird. Die digitale Lernplattform soll besonders auch die Klassengemeinschaft fördern, die Schülerinnen erleben weiterhin auch Kontakte mit Mitschülern und den Lehrkräften und fühlen sich nicht allein gelassen. Manchmal reicht es auch bereits, dass die Möglichkeit besteht, seine Sorgen in der Lerngruppe loszuwerden.

  • Kann die Aussetzung des Unterrichts Versetzungsentscheidungen beeinflussen, nachdem die in § 9 der Notenbildungsverordnung verpflichtende Durchführung der Mindestanzahl schriftlicher Arbeiten nicht mehr gewährleistet ist?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Nein, da für diese Zeiten auch keine Benotungen durchgeführt werden, gibt es dadurch keine unmittelbaren Auswirkungen. Was die Mindesanzahl von Arbeiten betrifft gibt es auch bereits ein Schreiben des KuMi, dass aufgrund der derzeitigen Situation davon abgewichen werden kann.
„Die Mindestanzahl der schriftlichen Arbeiten, die z. B. durch $ 9 der Notenbildungsverordnung, S 7 der AGVO und NGVO vorgegeben ist, wird aufgrund der zeitweisen Schulschließung nicht eingehalten werden können. Diese Mindestanzahl kann deshalb unterschritten werden, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können.“

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Keine Aussage möglich, wir warten noch auf Anweisungen des Ministeriums, die in Aussicht gestellt wurden. Bis dahin arbeiten wir mit pädagogischem Weitblick.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Sie haben recht. Es kann nicht garantiert werden, dass alle Klausuren und Klassenarbeiten wie geplant geschrieben werden können. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass es den Kolleginnen und Kollegen möglich sein wird, valide Leistungsbewertungen für die Notenbasis vorzunehmen. In Fällen, in denen von einer einzelnen Note die Versetzung abhängen sollte, werden die Schulen sehr darauf achten, dass wir frühzeitig aufmerksam sind und den Schüler*innen hinreichende Möglichkeiten eingeräumt werden, ihre Fähigkeiten zu dokumentieren.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Hierzu gibt es bereits eine Stellungnahme des Kultusministeriums, nach der die Zahl der vorgeschriebenen Arbeiten unterschritten werden kann, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können. Da wir noch nicht wissen, wann der Unterrichtsbetrieb an den Schulen wieder beginnt, ist derzeit eine Aussage hierzu schwierig.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Das Kultusministerium hat in seinem Schreiben vom 27. März unter anderem Folgendes festgelegt:
„Diese Mindestanzahl kann deshalb unterschritten werden, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können.“
Für uns heißt das, dass die Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen sind. Die Auswirkungen können erst abgeschätzt werden, wenn feststeht, zu welchem Zeitpunkt wieder regulärer Unterricht stattfindet.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Primarstufe: Hier werden wir sicher mit dem nötigen Fingerspitzengefühl vorgehen, Schülerinnen die Möglichkeit auch für andere Formen der Leistungserbringung ermöglichen und auch von der Möglichkeit der Aussetzung der Versetzungsentscheidung Gebrauch machen. Außerdem ist die Note eine pädagogisch-fachliche Gesamtbewertung des Schülers und kein mathematisches Ergebnis. In der Gemeinschaftsschule gibt es keine Versetzung in die nächsthöhere Klassenstufe, hier stellt sich das Problem nicht. Wichtig wird das ganze erst für die Schülerinnen, die für die Hauptschulabschlussprüfung oder die Realschulabschlussprüfung eine Einreichungsnote. Hier das Kultusministerium eine Regelung klar vorgegeben. Nach dem derzeitigen Stand erhält sicher jeder Schüler, jede Schülerin die Möglichkeit, eine andere Form der Leistungsüberprüfung auf Wunsch abgeben zu können.

  • Wie wird mit der Durchführung einer gleichwertigen Feststellung von Schülerleistungen (GFS) verfahren?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Auch da gibt es konkrete Vorgaben des Ministeriums
„Dies gilt entsprechend für die in $ 9 Absatz 5 der Notenbildungsverordnung vorgesehene Verpflichtung zur Durchführung einer,,gleichwertigen Feststellung von Leistungen“ (GFS). Diese Verpflichtung ist ausgesetzt. Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Soweit eine Schülerin oder ein Schüler eine ausstehende GFS ausdrücklich wünscht, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden. Sofern dies nicht während des Unterrichtszeitraums möglich ist, sind andere Formen der Darstellungen möglich.“

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Die Verpflichtung einer GFS ist ausgesetzt. Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Soweit eine Schülerin oder ein Schüler eine ausstehende GFS ausdrücklich wünscht, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden. Sofern dies nicht während des Unterrichtszeitraums möglich ist, sind andere Formen der Darstellungen möglich

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Mit Schreiben vom 27. März hat das Kultusministerium mitgeteilt, dass GFS, die bereits gehalten wurden, ihren Wert für die Notengebung behalten. Geplante, aber noch nicht gehaltene GFS entfallen, wenn nicht die betreffende Schülerin bzw. der betreffende Schüler explizit die GFS wünscht. Das gilt für die Klassen 7 – 10. In der Kursstufe II sind nun ohnehin keine weiteren GFS mehr vorgesehen. In Kursstufe I werden sich die Schülerinnen und Schüler mit den Kursleitungen über einen angemessenen Weg verständigen. Hier wäre auch eine Verschiebung in das nächste Schuljahr denkbar.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Auch dazu hat das Kultusministerium bereits Regelungen bekanntgegeben: Die Verpflichtung zur Durchführung einer GFS ist ausgesetzt. Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Soweit eine Schülerin oder ein Schüler eine ausstehende GFS ausdrücklich wünscht, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Die Verpflichtung zur Durchführung einer GFS ist für das aktuelle Schuljahr ausgesetzt. Alle schon erbrachren Leistungen bleiben Teil der Jahresleistung. Selbstverständlich dürfen vereinbarte GFS durchgeführt werden, sollten Schülerinnen und Schüler dies wünschen.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wenn sie bereits erbracht wurde, fließt sie in die Endnote mit ein, ansonsten kann der Schüler, die Schülerin mit der Lehrkraft eine mögliche Form der GFS verabreden (auf Wunsch).

  • Wird das Wissen, das beim heimischen Lernen erworben wurde, überprüft?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Nicht durch Leistungsmessungen, sondern durch Austausch zwischen den Lehrkräften und den Kindern.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Lehrkräfte erhalten die erledigten Aufgaben zur Ansicht und beraten die Schüler.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Nicht ohne eine angemessene Wiederholung im klassischen Unterricht. Danach ist das sicher möglich. Der Umfang und die Tiefe dieser Wiederholung werden dann natürlich auch von dem Eindruck abhängen, den die Lehrkräfte von den Lernerfolgen haben, die die Schüler*innen während der Zeit der Schulschließung erreichen konnten.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Während der Schulschließung haben sich die Fachlehrer punktuell einen Einblick in den Lernstand ihrer Schüler verschafft. Da unsere Schüler zu Hause sehr unterschiedliche Lernbedingungen haben, sind Leistungsüberprüfungen erst im Präsenzbetrieb nach einer Zusammenführung und Wiederholung der Inhalte angedacht.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
In der Zeit der Schulschließung findet keine Feststellung von Leistungen von Schülerinnen und Schülern statt. Selbstverständlich werden die jetzt bearbeiteten Inhalte Gegenstand des Unterrichts nach der Schulschließung sein. Im Rahmen der Differenzierung können dann die unterschiedlichen häuslichen Lern- und Arbeitsbedingungen etwas ausgeglichen werden.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir werden natürlich in den Klassen schauen, auf welchem Leistungsstand die Schüler*innen sind, wenn wir wieder einen regulären Schulbetrieb haben. Dies wird aber sicher nicht durch die Form einer Klassenarbeit mit Benotung stattfinden sondern als Information an die Lehrkräfte, welche Bereiche müssen stärker oder weniger stark im Unterricht behandelt werden.

  • Welche Problem kommen aufgrund der Verschiebung der Abschlussprüfungen auf die Schülerinnen und Schüler zu hinsichtlich
    a.) berufliche Ausbildung und
    b.) zulassungsbeschränkte Studiengänge?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Dazu kann ich keine konkreten Antworten geben und verweise auf die ministeriellen Auskünfte.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Das ist noch nicht abzusehen. Die weiterführenden Schulen kennen die Problematik und das KM beabsichtigt die Übergänge harmonisch und praktikabel zu gestalten.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Mit Blick auf die Termine bei beruflicher Ausbildung und zulassungsbeschränkten Studiengängen habe ich die Hoffnung, dass die Auswirkungen für die Schülerinnen grundsätzlich überschaubar bleiben sollten. Die Politik ist sehr darum bemüht, dass alle Schülerinnen und Schüler Ihre Abschlusszeugnisse trotz der Verschiebungen noch vor Ende des Schuljahres erhalten. Auch bei evtl. nötigen Nachterminen sollte das grundsätzlich gelingen. Für das Abitur ist ein erster Nachtermin der schriftlichen Prüfungen im Juni festgesetzt. Auch ein zusätzlicher Nachtermin soll in diesem Schuljahr eingerichtet werden. Es ist ja auch so, dass die Situation allgemein bekannt ist und alle Bereiche des Lebens betrifft. Man wird sich bei den Betrieben und Hochschulen gewiss um konstruktive Lösungen bemühen, wenn die Situation sich bis dahin entsprechend ungünstig entwickeln sollte.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Die Prüfungen wurden so verschoben, dass alle Schüler, die den Haupttermin bzw. den Nachtermin mitschreiben, im September eine Ausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen können.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Die schriftlichen Abiturprüfungen wurden verschoben und finden im Zeitraum 18. bis 29. Mai 2020 statt. Nach Vereinbarung der Kultusministerkonferenz ist gewährleistet, dass die Abschlüsse in allen Bundesländern anerkannt und die Hochschulzulassungen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Damit ist gewährleistet, dass ein Studiumbeginn zum Wintersemester problemlos möglich ist.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Dies ist derzeit noch nicht abzusehen. Sollte es gelingen, die Prüfungen bis zum 29. Juli 2020 abzuschließen, gibt es vom Zeitfaktor sicher keine Probleme, werden die Abschlüsse zum Teil erst im September oder später festliegen, wird es sicher eine landeseinheitliche Vorgehensweise geben. Es geht ja nicht nur um die Schülerinnen und Schüler, wir haben auch Referendare, die eventuell ihr 2. Staatsexamen nicht abschließen können und dann auch nicht im neuen Schuljahr eingestellt werden können.

  • Sehen Sie in der Vereinfachung der Prüfungsverfahren (schulinterne Zweitkorrektur) Vorteile für die Schüler und/oder Lehrkräfte?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Ich sehe auf jeden Fall Vorteile, was die Organisation betrifft für die einzelnen Schule und finde diese Entscheidung entlastend.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Nein, es herrschen gleiche Bedingungen wie zuvor auch.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Grundsätzlich nicht. Ich gehe davon, dass die Lehrkräfte sehr verantwortungsvoll mit dieser Aufgabe umgehen. Dennoch hätte es mich gefreut, wenn es möglich gewesen wäre, dass zumindest die Drittkorrektur außer Haus hätte durchgeführt werden können. Über das ganze Land gesehen kann ich mir schon vorstellen, dass es auch für die Kollegien schöner gewesen wäre, wenn bei ungleichen Bewertungen durch Erst- und Zweitkorrektor die entscheidende Stimme von außen kommt.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Unser Augenmerk wird bei der Korrektur der Prüfungen darauf liegen, dass unsere Abschlussschüler aufgrund der derzeitigen Situation keine Nachteile gegenüber den Jahrgängen davor haben werden. Die Zweitkorrektur im eigenen Haus ermöglicht den schnellen Austausch der Prüfungsarbeiten, was einen organisatorischen Vorteil darstellt.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
In dieser besonderen Situation ist es uns selbstverständlich ein großes Anliegen, dass unsere Schülerinnen und Schüler in Vergleich zu anderen Jahrgängen nicht benachteligt werden. Die Prüfungsleistungen werden wir mit pädagogischem Augenmaß korrigieren. Die Vereinfachung des Korrekturverfahrens ist vor allem eine Erleichterung für das Kollegium, da das Zeitfenster für die Korrekturen sehr begrenzt ist.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Die schulinterne Zweitkorrektur ändert an der eigentlichen Korrekturweise nichts, alleine die Übergabe ist vereinfacht. Die Bewertung der Prüfungsaufgaben in Mathematik werden sich sicher kaum zu der Variante mit Fremdkorrektur verändern, dies kann in Englisch und auch vor allem in Deutsch durchaus sein, da die Schulen im Regelfall in der Jahrgangsstufe eine einheitliche Vorgehensweise, auch der Bewertung haben, es fehlt hier der Vergleich mit einer Fremdschule.

  • Findet in Ihrer Schule eine Notbetreuung statt (Umfang und Anzahl der Schüler)?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Ja, auch über die Osterferien. Wir haben ein Gruppe von Kinder zu betreuen, die genaue Anzahl möchte ich nicht nennen.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Nein, nach erfolgter Abfrage gab es keinen Bedarf.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Wir hatten eine Notbetreuung bis zu den Ferien. Dabei war der Betreuungsbedarf nicht an allen Wochentagen gleich. Die Zahl der zu betreuenden Kinder schwankte zwischen 1 und 5. Für die Zeit in den Ferien wurde bei uns kein Bedarf gemeldet.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Nein, bei uns wurde kein Bedarf seitens der Eltern angemeldet. Sofern eine Notbetreuung erforderlich wäre, würden Kolleginnen und Kollegen diese abwechselnd übernehmen.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Am Ludwig-Marum-Gymnasium findet keine Notfallbetreuung statt, da von Elternseite keine Bedarf angemeldet wurde. Falls eine Notfallbetreuung in den Osterferien nötig sein sollte, werden Kolleginnen und Kollegen diese übernehmen.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir haben derzeit keine Notbetreuung an der Augustenburg GMS Grötzingen. Die beiden vorliegenden Anmeldung zum ersten Schulschließungstag wurde durch die Eltern anderweitig geregelt, nachdem klar war, dass dies in Grötzingen quasi eine 1:1 Betreuung mit Lehrkräften und Betreuern sein wird. Für die Osterferien liegen bisher ebenfalls keine Anträge vor, allerdings haben wir bereits einen Antrag für die Zeit nach den Osterferien, sollte zu diesem Zeitpunkt die Schule noch nicht starten.
Für die Osterferien haben wir eine Betreuung durch Lehrkräfte in der Hinterhand, falls dies nötig sein würde.

  • Zum Thema „Häusliche Gewalt“? Sind Ihnen Fälle bekannt bzw. gemeldet? Wenn ja, welche Rolle kann dabei die Schule übernehmen?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Es sind mir keine Fälle konkret gemeldet, aber wir wissen, dass diese Situation für alle innerhalb der Familie sehr belastend ist und man sich auch in dieser Richtung Sorgen machen muss.
Deswegen auch sind regelmäßige Austausche zwischen den Elternhäusern (Kindern) und der Schule (Lehrer/innen) so notwendig.
Wenn wir etwas merken in dieser Zeit, dann das wir Kontakte benötigen und ich bin mir sicher, dass viele Kinder und Jugendliche die Schule ganz anders sehen und empfinden werden.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Die Schulsozialarbeit ist mit im Boot und steht in Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und der Schulleitung. Adressen von Unterstützungssystemen wurden bekannt gegeben.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Mir sind keine Fälle häuslicher Gewalt gemeldet. Gleichwohl ist die öffentliche Aufmerksamkeit für dieses Thema nicht unbegründet. Auch wenn die lokalen Gegebenheiten eigentlich als gesichertes bürgerliches Umfeld zu beschreiben sind, können solche Probleme leider nicht ausgeschlossen werden. Naturgemäß sind während Ferien oder, wie jetzt, der Schulschließung die Möglichkeiten der Schule einen stabilisierenden Faktor zu bilden, sehr begrenzt. Aber es gibt auch in dieser Zeit die Ansprechpartner bei den Sozial- und Jugendbehörden, die uns zur Verfügung stehen. Mit dem Sozialen Dienst in Durlach arbeiten wir auch während des normalen Betriebes grundsätzlich auf verschiedenen Ebenen sehr eng zusammen, wofür ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Derzeit haben wir keine Kenntnis über solche Fälle. Unsere Schulsozialarbeit ist allerdings durchgängig ansprechbar. Sowohl den Schülern als auch den Eltern haben wir außerdem „Nummern gegen Kummer“ bekanntgeben.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Uns sind keine solchen Fälle bekannt. Die Schulsozialarbeiterinnen des LMG sind für Eltern und Schüler ansprechbar und haben diesen auch Informationen zu weiteren Beratungs- und Unterstützungsangeboten zukommen lassen.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir haben derzeit noch keine Meldungen zu dieser Thematik. An der Augustenburg GMS ist das Büro der Schulsozialarbeit derzeit für Einzelgespräche geöffnet, dies haben wir über die Homepage mit unseren Eltern kommuniziert. Hier haben wir auch diverse Hilfeangebote und Telefonnummern hinterlegt.

Wir bedanken uns bei den Schulleiterinnen und Schulleitern für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen den Lehrerinnen und Lehrern, den Eltern sowie Schülerinnen und Schülern alles Gute und: Bleiben Sie gesund!


9. April 2020

Nachgefragt – schulisches Lernen in Zeiten von Corona

Das schulische Lernen zu Hause erfordert viel Disziplin und Technik. Foto: privat.

(emr.) Der Satz „Bleiben Sie gesund!“ hat in den letzten Wochen eine wiedergeborene und weitreichende Bedeutung erlangt. „Gesund“ wird gleichgesetzt mit Covid-19, die Wahrnehmung des Virus geht von „Warten wir es mal ab“ bis hin zu von Panik geprägten Blicken. Für unsere Jugendlichen eine ganz neue Erfahrung: Gesundheit? Ach, die hat man doch einfach! Aktuell sieht sich Deutschlands Jugend konfrontiert mit Ausgangsbeschränkungen und homeschooling, für Eltern ist der bisher mit Argwohn beobachtete, teils exzessive Gebrauch elektronischer Medien ihres Nachwuchses ein Segen.

Achtung! Wir sprechen von rund elf Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland, deren Lebensalltag und Freizeitverhalten von einem massiven Einschnitt geprägt ist. Die Gegenwart ist ungewiss, die Zukunft versehen mit Fragezeichen – Eltern und Lehrer erfinden sich in ihrer Aufgabe jeden Tag neu und können dabei die allzeit präsente Frage nicht beantworten: Wann hört das auf, wann wird alles wieder normal?

Das Durlacher Blatt hat bei den hiesigen Schulen nachgefragt. Die ungekürzten Antworten finden Sie auf unserer homepage www.durlacher-blatt.de in voller Länge abgedruckt, in der Printversion zeigen wir einen Querschnitt bzw. Übereinstimmungen der befragten Schulleiterinnen und Schulleiter auf.

Mit neun Fragen haben wir uns an die Schulen gewandt, die Abschlussjahrgänge zu verzeichnen haben, da diese in der Regel besonders betroffen sind. Diese sind in Durlach das Markgrafengymnasium, die Friedrich-Realschule und die Oberwaldschule (von Letzterer hat die Redaktion keine Rückmeldung erhalten), in Grötzingen die Augustenburg Gemeinschaftsschule und in Pfinztal das Ludwig-Marum-Gymnasium sowie die Geschwister-Scholl-Realschule.

  • Viele Menschen sind verzweifelt und haben Angst. Was kommt von dieser Stimmung in Ihrer Schule an?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Dadurch, dass die Schule geschlossen ist und nur für wenige Kinder der Notfallbetreuung geöffnet, gibt es nur bedingt Wahrnehmungen. In einzelnen direkten Kontakten mit Eltern oder in den Kontakten zwischen den Lehrer/innen und den Schülern werden die Belastungen und Sorgen spürbar, durch die derzeitige Situation.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Wir spüren keine Angst, sondern eher Unsicherheit mit Blick auf die weitere Schullaufbahn und den damit verbundenen Abschlüssen.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Da sich derzeit nur sehr wenige Menschen in der Schule aufhalten, bekommen wir nicht alle Sorgen und Ängste unmittelbar mit. Aber uns ist klar, dass die Situation unter unterschiedlichsten Aspekten belastend für die Familien belastend sein konnte und auch noch immer belastend sein kann. In der vergangenen Woche haben wir vor diesem Hintergrund eine Liste mit Mailadressen an die Eltern versendet. Es geht dabei um Hilfsangebote während der Corona-Krise. Die Angebote sind thematisch breit gefächert und reichen u. a. von Beratung über Seelsorge bis zu Nachbarschaftshilfe, Sport und Kultur. Ich weiß, dass auch andere Schulen ähnliche Listen versendet haben. Aber natürlich kann das niemals das ersetzen, was unmittelbaren menschlichen Kontakten weggefallen ist.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Zunehmende Ängstlichkeit unser Schüler registrieren wir derzeit nicht. Dafür haben wir in dieser Phase auch zu wenig Kontaktmöglichkeiten. Wir hören vereinzelt von der Sorge um die Großeltern oder davon, dass der Kontakt zu diesen minimiert wird. Anstelle dessen wünschen sich einige Schüler, dass sie wieder in die Schule dürfen. Ihnen fehlen die Mitschüler und Lehrer.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Die Rückmeldungen, die wir von unseren Schülerinnen und Schülern erhalten, zeigen keine Ängstlichkeit. Ich nehme eher wahr, dass das tägliche Zusammentreffen mit Freunden in der Schule und sogar wir als Lehrer vermisst werden.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Die Angst bezüglich des Virus kommt weniger an, mehr die Überforderung durch die Bewältigung von Betreuungsaufgaben von Kindern, die Abarbeitung von Arbeitsaufträgen durch die Schule sowie die Sorgen um den Arbeitsplatz und die Ungewissheit, wie lange das ganze noch dauern wird.

  • Welchen Weg der Stoffvermittlung haben Sie für Ihre Schule gewählt?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Keinen einheitlichen Weg, da auch die Voraussetzungen vor Ort in den Familien sehr unterschiedlich sind, z. B. was digitale Zugänge oder technische Voraussetzungen betrifft. Manche arbeiten aber über eine Cloud und sind dadurch im engen täglichen Austausch. Bei anderen wurden Arbeitspakete zur Verfügung gestellt und die Kolleginnen und Kollegen rufen an und fragen nach.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Wir nutzen den UNTIS-Messenger, ein Kommunikationssystem, welches sich bewährt hat und bei fast allen Schülern und Lehrkräften bereits genutzt wurde. Alternativ kommunizieren wir bzgl. der Aufgaben auch per Mail.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Wir haben zu Beginn eine Kombination aus E-Mailverkehr mit den Eltern und der Lernplattform des Landes (Moodle) gewählt. Später, als auch das Land den Server für Moodle aufgerüstet hatte, sind wir dann verstärkt zu Moodle übergegangen.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Die Klassenlehrer verschicken über Mailverteiler Aufgaben. Diese werden von den Fachlehrern an den Unterrichtstagen und in dem üblichen Unterrichtsumfang erstellt. Die Aufgabentypen sind sehr vielfältig und reichen von der Bearbeitung von Arbeitsblättern und Wochenplänen über die Arbeit mit Lernvideos bis hin zu Padlets. Praktische Aufgaben sind ebenfalls darunter. In manchen Klassen werden auch Onlineaufgaben im Internet in die Arbeitsaufträge eingebaut. Sollte der Arbeitsumfang zu hoch werden, greifen die Klassenlehrer steuernd ein. Sie halten auch den Kontakt zu den Schülern und Eltern ihrer Klassen.
Zu vorgegebenen Zeiten erbitten die Fachlehrer Arbeitsproben wie kleine Texte, bearbeitete Mathematikaufgaben, Bilder von gekochten Menüs etc. Vor allem in den Prüfungsklassen erhalten die Schüler Rückmeldungen zu den Ergebnissen. Im Zweifelsfall werden über Videokonferenzen und verschiedene Messengerdienste Fragen geklärt.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Am Ludwig-Marum-Gymnasium haben wir schon seit einiger Zeit eine eigene Cloud. Alle Lehrerinnen und Lehrer stellen für ihre Klassen Aufgaben, die über diese Plattform zur Verfügung gestellt werden. Damit vermeiden wir das Versenden einer Vielzahl von E-Mails. Die Aufgaben sind vielfältig und gehen von Arbeitsblätter über Wochenpläne, Lernvideos etc. In der Zwischenzeit wurde auch die moodle-Lernplattform mit einer zusätzlichen Funktion ausgestattetm, so dass jetzt auch Videochtas durchgeführt werden können. Dem Klassenlehrerteam kommt hier eine wichtige Rolle zu, sind diese doch Koordinatoren und erste Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir unterscheiden hier schon für die Vorgehensweise in der Primarstufe und der Sekundarstufe.
Das Wochenende vor der Schulschließung wurde von allen Lehrkräften für das Bereitstellen von Arbeitsmaterial genutzt. Hier lief auch sicher der Kopierer in der Schule heiß. Die Übermittlung der weiteren Lerninhalte wurden dann anfänglich in der Primarstufe hauptsächlich durch eMails an die Eltern geleistet. Wir hatten die ersten 10 Tage auch ein Zeitfenster an der Schule geöffnet, in dem Material für die Schülerinnen bereitgestellt, aber auch Materialen zurückgebracht werden konnten. Wir haben zusätzlich für die gesamte Schule die digitalen Angebote der Schulbuchverlage sowie einer weiteren Lernplattform genutzt und unsere Schülerinnen hier angemeldet.
In der Sekundarstufe wurde verstärkt mit der schuleigenen Cloudlösung und mit externen Speichervarianten gearbeitet. Da unsere Schulcloud wie auch das Belwue-Netz teilweise überlastet war, haben wir sehr schnell Teams von Microsoft bei uns eingeführt, was eine enorme administrative Leistung erforderte. Jetzt können alle angemeldeten Schülerinnen (gesamte Schule) mit ihren Mitschülern und Lehrkräften über diese Plattform kommunizieren, chatten oder Klassenstunden in Videokonferenzen erleben. Hier wurden immer mehr Angebote von den bei uns schon immer in der Gemeinschaftsschule genutzten digitalen Inputformen wie auch Erklärvideos und Arbeitsmaterialen bereitgestellt. So können in der Sekundarstufe durchaus auch neue Lerninhalte vermittelt werden. In der Primarstufe werden mehr Arbeitsaufgaben bekannter Lerninhalte abgearbeitet. Uns war und ist aber wichtig, dass die Eltern und Schülerinnen und Schüler wissen, dass unsere Aufgaben einen Rahmen darstellen, der in jeder Familie nach deren Möglichkeiten ganz oder auch nur teilweise bearbeitet wird. Die digitale Lernplattform soll besonders auch die Klassengemeinschaft fördern, die Schülerinnen erleben weiterhin auch Kontakte mit Mitschülern und den Lehrkräften und fühlen sich nicht allein gelassen. Manchmal reicht es auch bereits, dass die Möglichkeit besteht, seine Sorgen in der Lerngruppe loszuwerden.

  • Kann die Aussetzung des Unterrichts Versetzungsentscheidungen beeinflussen, nachdem die in § 9 der Notenbildungsverordnung verpflichtende Durchführung der Mindestanzahl schriftlicher Arbeiten nicht mehr gewährleistet ist?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Nein, da für diese Zeiten auch keine Benotungen durchgeführt werden, gibt es dadurch keine unmittelbaren Auswirkungen. Was die Mindesanzahl von Arbeiten betrifft gibt es auch bereits ein Schreiben des KuMi, dass aufgrund der derzeitigen Situation davon abgewichen werden kann.
„Die Mindestanzahl der schriftlichen Arbeiten, die z. B. durch $ 9 der Notenbildungsverordnung, S 7 der AGVO und NGVO vorgegeben ist, wird aufgrund der zeitweisen Schulschließung nicht eingehalten werden können. Diese Mindestanzahl kann deshalb unterschritten werden, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können.“

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Keine Aussage möglich, wir warten noch auf Anweisungen des Ministeriums, die in Aussicht gestellt wurden. Bis dahin arbeiten wir mit pädagogischem Weitblick.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Sie haben recht. Es kann nicht garantiert werden, dass alle Klausuren und Klassenarbeiten wie geplant geschrieben werden können. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass es den Kolleginnen und Kollegen möglich sein wird, valide Leistungsbewertungen für die Notenbasis vorzunehmen. In Fällen, in denen von einer einzelnen Note die Versetzung abhängen sollte, werden die Schulen sehr darauf achten, dass wir frühzeitig aufmerksam sind und den Schüler*innen hinreichende Möglichkeiten eingeräumt werden, ihre Fähigkeiten zu dokumentieren.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Hierzu gibt es bereits eine Stellungnahme des Kultusministeriums, nach der die Zahl der vorgeschriebenen Arbeiten unterschritten werden kann, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können. Da wir noch nicht wissen, wann der Unterrichtsbetrieb an den Schulen wieder beginnt, ist derzeit eine Aussage hierzu schwierig.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Das Kultusministerium hat in seinem Schreiben vom 27. März unter anderem Folgendes festgelegt:
„Diese Mindestanzahl kann deshalb unterschritten werden, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können.“
Für uns heißt das, dass die Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen sind. Die Auswirkungen können erst abgeschätzt werden, wenn feststeht, zu welchem Zeitpunkt wieder regulärer Unterricht stattfindet.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Primarstufe: Hier werden wir sicher mit dem nötigen Fingerspitzengefühl vorgehen, Schülerinnen die Möglichkeit auch für andere Formen der Leistungserbringung ermöglichen und auch von der Möglichkeit der Aussetzung der Versetzungsentscheidung Gebrauch machen. Außerdem ist die Note eine pädagogisch-fachliche Gesamtbewertung des Schülers und kein mathematisches Ergebnis. In der Gemeinschaftsschule gibt es keine Versetzung in die nächsthöhere Klassenstufe, hier stellt sich das Problem nicht. Wichtig wird das ganze erst für die Schülerinnen, die für die Hauptschulabschlussprüfung oder die Realschulabschlussprüfung eine Einreichungsnote. Hier das Kultusministerium eine Regelung klar vorgegeben. Nach dem derzeitigen Stand erhält sicher jeder Schüler, jede Schülerin die Möglichkeit, eine andere Form der Leistungsüberprüfung auf Wunsch abgeben zu können.

  • Wie wird mit der Durchführung einer gleichwertigen Feststellung von Schülerleistungen (GFS) verfahren?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Auch da gibt es konkrete Vorgaben des Ministeriums
„Dies gilt entsprechend für die in $ 9 Absatz 5 der Notenbildungsverordnung vorgesehene Verpflichtung zur Durchführung einer,,gleichwertigen Feststellung von Leistungen“ (GFS). Diese Verpflichtung ist ausgesetzt. Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Soweit eine Schülerin oder ein Schüler eine ausstehende GFS ausdrücklich wünscht, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden. Sofern dies nicht während des Unterrichtszeitraums möglich ist, sind andere Formen der Darstellungen möglich.“

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Die Verpflichtung einer GFS ist ausgesetzt. Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Soweit eine Schülerin oder ein Schüler eine ausstehende GFS ausdrücklich wünscht, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden. Sofern dies nicht während des Unterrichtszeitraums möglich ist, sind andere Formen der Darstellungen möglich

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Mit Schreiben vom 27. März hat das Kultusministerium mitgeteilt, dass GFS, die bereits gehalten wurden, ihren Wert für die Notengebung behalten. Geplante, aber noch nicht gehaltene GFS entfallen, wenn nicht die betreffende Schülerin bzw. der betreffende Schüler explizit die GFS wünscht. Das gilt für die Klassen 7 – 10. In der Kursstufe II sind nun ohnehin keine weiteren GFS mehr vorgesehen. In Kursstufe I werden sich die Schülerinnen und Schüler mit den Kursleitungen über einen angemessenen Weg verständigen. Hier wäre auch eine Verschiebung in das nächste Schuljahr denkbar.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Auch dazu hat das Kultusministerium bereits Regelungen bekanntgegeben: Die Verpflichtung zur Durchführung einer GFS ist ausgesetzt. Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Soweit eine Schülerin oder ein Schüler eine ausstehende GFS ausdrücklich wünscht, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Die Verpflichtung zur Durchführung einer GFS ist für das aktuelle Schuljahr ausgesetzt. Alle schon erbrachren Leistungen bleiben Teil der Jahresleistung. Selbstverständlich dürfen vereinbarte GFS durchgeführt werden, sollten Schülerinnen und Schüler dies wünschen.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wenn sie bereits erbracht wurde, fließt sie in die Endnote mit ein, ansonsten kann der Schüler, die Schülerin mit der Lehrkraft eine mögliche Form der GFS verabreden (auf Wunsch).

  • Wird das Wissen, das beim heimischen Lernen erworben wurde, überprüft?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Nicht durch Leistungsmessungen, sondern durch Austausch zwischen den Lehrkräften und den Kindern.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Lehrkräfte erhalten die erledigten Aufgaben zur Ansicht und beraten die Schüler.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Nicht ohne eine angemessene Wiederholung im klassischen Unterricht. Danach ist das sicher möglich. Der Umfang und die Tiefe dieser Wiederholung werden dann natürlich auch von dem Eindruck abhängen, den die Lehrkräfte von den Lernerfolgen haben, die die Schüler*innen während der Zeit der Schulschließung erreichen konnten.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Während der Schulschließung haben sich die Fachlehrer punktuell einen Einblick in den Lernstand ihrer Schüler verschafft. Da unsere Schüler zu Hause sehr unterschiedliche Lernbedingungen haben, sind Leistungsüberprüfungen erst im Präsenzbetrieb nach einer Zusammenführung und Wiederholung der Inhalte angedacht.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
In der Zeit der Schulschließung findet keine Feststellung von Leistungen von Schülerinnen und Schülern statt. Selbstverständlich werden die jetzt bearbeiteten Inhalte Gegenstand des Unterrichts nach der Schulschließung sein. Im Rahmen der Differenzierung können dann die unterschiedlichen häuslichen Lern- und Arbeitsbedingungen etwas ausgeglichen werden.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir werden natürlich in den Klassen schauen, auf welchem Leistungsstand die Schüler*innen sind, wenn wir wieder einen regulären Schulbetrieb haben. Dies wird aber sicher nicht durch die Form einer Klassenarbeit mit Benotung stattfinden sondern als Information an die Lehrkräfte, welche Bereiche müssen stärker oder weniger stark im Unterricht behandelt werden.

  • Welche Problem kommen aufgrund der Verschiebung der Abschlussprüfungen auf die Schülerinnen und Schüler zu hinsichtlich
    a.) berufliche Ausbildung und
    b.) zulassungsbeschränkte Studiengänge?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Dazu kann ich keine konkreten Antworten geben und verweise auf die ministeriellen Auskünfte.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Das ist noch nicht abzusehen. Die weiterführenden Schulen kennen die Problematik und das KM beabsichtigt die Übergänge harmonisch und praktikabel zu gestalten.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Mit Blick auf die Termine bei beruflicher Ausbildung und zulassungsbeschränkten Studiengängen habe ich die Hoffnung, dass die Auswirkungen für die Schülerinnen grundsätzlich überschaubar bleiben sollten. Die Politik ist sehr darum bemüht, dass alle Schülerinnen und Schüler Ihre Abschlusszeugnisse trotz der Verschiebungen noch vor Ende des Schuljahres erhalten. Auch bei evtl. nötigen Nachterminen sollte das grundsätzlich gelingen. Für das Abitur ist ein erster Nachtermin der schriftlichen Prüfungen im Juni festgesetzt. Auch ein zusätzlicher Nachtermin soll in diesem Schuljahr eingerichtet werden. Es ist ja auch so, dass die Situation allgemein bekannt ist und alle Bereiche des Lebens betrifft. Man wird sich bei den Betrieben und Hochschulen gewiss um konstruktive Lösungen bemühen, wenn die Situation sich bis dahin entsprechend ungünstig entwickeln sollte.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Die Prüfungen wurden so verschoben, dass alle Schüler, die den Haupttermin bzw. den Nachtermin mitschreiben, im September eine Ausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen können.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Die schriftlichen Abiturprüfungen wurden verschoben und finden im Zeitraum 18. bis 29. Mai 2020 statt. Nach Vereinbarung der Kultusministerkonferenz ist gewährleistet, dass die Abschlüsse in allen Bundesländern anerkannt und die Hochschulzulassungen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Damit ist gewährleistet, dass ein Studiumbeginn zum Wintersemester problemlos möglich ist.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Dies ist derzeit noch nicht abzusehen. Sollte es gelingen, die Prüfungen bis zum 29. Juli 2020 abzuschließen, gibt es vom Zeitfaktor sicher keine Probleme, werden die Abschlüsse zum Teil erst im September oder später festliegen, wird es sicher eine landeseinheitliche Vorgehensweise geben. Es geht ja nicht nur um die Schülerinnen und Schüler, wir haben auch Referendare, die eventuell ihr 2. Staatsexamen nicht abschließen können und dann auch nicht im neuen Schuljahr eingestellt werden können.

  • Sehen Sie in der Vereinfachung der Prüfungsverfahren (schulinterne Zweitkorrektur) Vorteile für die Schüler und/oder Lehrkräfte?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Ich sehe auf jeden Fall Vorteile, was die Organisation betrifft für die einzelnen Schule und finde diese Entscheidung entlastend.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Nein, es herrschen gleiche Bedingungen wie zuvor auch.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Grundsätzlich nicht. Ich gehe davon, dass die Lehrkräfte sehr verantwortungsvoll mit dieser Aufgabe umgehen. Dennoch hätte es mich gefreut, wenn es möglich gewesen wäre, dass zumindest die Drittkorrektur außer Haus hätte durchgeführt werden können. Über das ganze Land gesehen kann ich mir schon vorstellen, dass es auch für die Kollegien schöner gewesen wäre, wenn bei ungleichen Bewertungen durch Erst- und Zweitkorrektor die entscheidende Stimme von außen kommt.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Unser Augenmerk wird bei der Korrektur der Prüfungen darauf liegen, dass unsere Abschlussschüler aufgrund der derzeitigen Situation keine Nachteile gegenüber den Jahrgängen davor haben werden. Die Zweitkorrektur im eigenen Haus ermöglicht den schnellen Austausch der Prüfungsarbeiten, was einen organisatorischen Vorteil darstellt.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
In dieser besonderen Situation ist es uns selbstverständlich ein großes Anliegen, dass unsere Schülerinnen und Schüler in Vergleich zu anderen Jahrgängen nicht benachteligt werden. Die Prüfungsleistungen werden wir mit pädagogischem Augenmaß korrigieren. Die Vereinfachung des Korrekturverfahrens ist vor allem eine Erleichterung für das Kollegium, da das Zeitfenster für die Korrekturen sehr begrenzt ist.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Die schulinterne Zweitkorrektur ändert an der eigentlichen Korrekturweise nichts, alleine die Übergabe ist vereinfacht. Die Bewertung der Prüfungsaufgaben in Mathematik werden sich sicher kaum zu der Variante mit Fremdkorrektur verändern, dies kann in Englisch und auch vor allem in Deutsch durchaus sein, da die Schulen im Regelfall in der Jahrgangsstufe eine einheitliche Vorgehensweise, auch der Bewertung haben, es fehlt hier der Vergleich mit einer Fremdschule.

  • Findet in Ihrer Schule eine Notbetreuung statt (Umfang und Anzahl der Schüler)?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Ja, auch über die Osterferien. Wir haben ein Gruppe von Kinder zu betreuen, die genaue Anzahl möchte ich nicht nennen.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Nein, nach erfolgter Abfrage gab es keinen Bedarf.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Wir hatten eine Notbetreuung bis zu den Ferien. Dabei war der Betreuungsbedarf nicht an allen Wochentagen gleich. Die Zahl der zu betreuenden Kinder schwankte zwischen 1 und 5. Für die Zeit in den Ferien wurde bei uns kein Bedarf gemeldet.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Nein, bei uns wurde kein Bedarf seitens der Eltern angemeldet. Sofern eine Notbetreuung erforderlich wäre, würden Kolleginnen und Kollegen diese abwechselnd übernehmen.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Am Ludwig-Marum-Gymnasium findet keine Notfallbetreuung statt, da von Elternseite keine Bedarf angemeldet wurde. Falls eine Notfallbetreuung in den Osterferien nötig sein sollte, werden Kolleginnen und Kollegen diese übernehmen.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir haben derzeit keine Notbetreuung an der Augustenburg GMS Grötzingen. Die beiden vorliegenden Anmeldung zum ersten Schulschließungstag wurde durch die Eltern anderweitig geregelt, nachdem klar war, dass dies in Grötzingen quasi eine 1:1 Betreuung mit Lehrkräften und Betreuern sein wird. Für die Osterferien liegen bisher ebenfalls keine Anträge vor, allerdings haben wir bereits einen Antrag für die Zeit nach den Osterferien, sollte zu diesem Zeitpunkt die Schule noch nicht starten.
Für die Osterferien haben wir eine Betreuung durch Lehrkräfte in der Hinterhand, falls dies nötig sein würde.

  • Zum Thema „Häusliche Gewalt“? Sind Ihnen Fälle bekannt bzw. gemeldet? Wenn ja, welche Rolle kann dabei die Schule übernehmen?

Pestalozzischule (Rektor Klaus Kühn)
Es sind mir keine Fälle konkret gemeldet, aber wir wissen, dass diese Situation für alle innerhalb der Familie sehr belastend ist und man sich auch in dieser Richtung Sorgen machen muss.
Deswegen auch sind regelmäßige Austausche zwischen den Elternhäusern (Kindern) und der Schule (Lehrer/innen) so notwendig.
Wenn wir etwas merken in dieser Zeit, dann das wir Kontakte benötigen und ich bin mir sicher, dass viele Kinder und Jugendliche die Schule ganz anders sehen und empfinden werden.

Friedrich-Realschule (Rektor Philipp Gehm)
Die Schulsozialarbeit ist mit im Boot und steht in Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und der Schulleitung. Adressen von Unterstützungssystemen wurden bekannt gegeben.

Markgrafengymnasium (Rektor Joachim Inhoff)
Mir sind keine Fälle häuslicher Gewalt gemeldet. Gleichwohl ist die öffentliche Aufmerksamkeit für dieses Thema nicht unbegründet. Auch wenn die lokalen Gegebenheiten eigentlich als gesichertes bürgerliches Umfeld zu beschreiben sind, können solche Probleme leider nicht ausgeschlossen werden. Naturgemäß sind während Ferien oder, wie jetzt, der Schulschließung die Möglichkeiten der Schule einen stabilisierenden Faktor zu bilden, sehr begrenzt. Aber es gibt auch in dieser Zeit die Ansprechpartner bei den Sozial- und Jugendbehörden, die uns zur Verfügung stehen. Mit dem Sozialen Dienst in Durlach arbeiten wir auch während des normalen Betriebes grundsätzlich auf verschiedenen Ebenen sehr eng zusammen, wofür ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte.

Geschwister-Scholl-Realschule (Rektorin Barbara Fuchs)
Derzeit haben wir keine Kenntnis über solche Fälle. Unsere Schulsozialarbeit ist allerdings durchgängig ansprechbar. Sowohl den Schülern als auch den Eltern haben wir außerdem „Nummern gegen Kummer“ bekanntgeben.

Ludwig-Marum-Gymnasium (Rektorin Elke Engelmann)
Uns sind keine solchen Fälle bekannt. Die Schulsozialarbeiterinnen des LMG sind für Eltern und Schüler ansprechbar und haben diesen auch Informationen zu weiteren Beratungs- und Unterstützungsangeboten zukommen lassen.

Augustenburg Gemeinschaftsschule (Rektor Friedbert Jordan)
Wir haben derzeit noch keine Meldungen zu dieser Thematik. An der Augustenburg GMS ist das Büro der Schulsozialarbeit derzeit für Einzelgespräche geöffnet, dies haben wir über die Homepage mit unseren Eltern kommuniziert. Hier haben wir auch diverse Hilfeangebote und Telefonnummern hinterlegt.

Wir bedanken uns bei den Schulleiterinnen und Schulleitern für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen den Lehrerinnen und Lehrern, den Eltern sowie Schülerinnen und Schülern alles Gute und: Bleiben Sie gesund!