Denkmalgerechte Sanierung dringend erforderlich
(sek/red.) Die 1902 erbaute Kapelle auf dem Durlacher Bergfriedhof weist einen massiven Befall von Schwamm an den Balken der Dachkonstruktion auf – höchste Zeit, sie auszutauschen. Mittlerweile besteht deswegen sogar Einsturzgefahr, wie bei einer Besichtigung des Dachstuhls der Kapelle festgestellt wurde. Thomas Dueck vom Stadtamt Durlach und Martin Wenz vom Landesamt für Denkmalpflege sind mit der Durchführung der erforderlichen Sicherungsmaßnahmen betraut. Damit soll sichergestellt werden, dass die Kapelle weiterhin unbesorgt betreten werden kann.
Im Januar vergangenen Jahres wurde nach einer Untersuchung durch das Büro für Baukonstruktionen (BfB) ein entsprechendes Gutachten erstellt. Im Mai 2021 wurden Planung und Umsetzung der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen an das BfB vergeben. „Für die Reparaturen ist es höchste Zeit“, kommentierte Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Kuratoriumsvorsitzende der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Es sei wichtig, dass die Kapelle ihre Funktion uneingeschränkt wiedererlange, so die Ministerin.
Inhalte des Sanierungsplans
Der Durlacher Bergfriedhof wurde seinerzeit als Park angelegt und die Kapelle in einem Stil erbaut, der neben neoromantischen Elementen auch solche der Gotik aufweist. Eine Maßwerkrose im gotischen Stil prägt das Eingangsportal. „Dieses architekturhistorisch und heimatgeschichtlich wichtige Kulturdenkmal muss erhalten bleiben“, sagte Razavi. Neben dem Dachstuhl soll im Zuge der Arbeiten auch die Fassade instandgesetzt werden. Zudem wird der gesamte Innenraum restauriert und gereinigt. Ab Januar 2023 wird die Kapelle daher nicht mehr betretbar sein. Für fast ein Jahr muss dann eine alternative Örtlichkeit für Bestattungszeremonien gesucht werden.
Trotz ihrer angespannten Finanzlage will die Stadt Karlsruhe dieses Vorhaben umsetzen, wie Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betont. Dafür werden 2,2 Millionen Euro investiert. Mentrup freute sich in diesem Zusammenhang gemeinsam mit dem stellvertretenden Ortsvorsteher Martin Pötzsche und Matthäus Vogel, dem Leiter des städtischen Friedhofsamtes, über einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 366.000 Euro. Die Summe wird vom Landesdenkmalamt sowie der Landesdenkmalstiftung zur Verfügung gestellt.
In diese Stiftung fließen auch Erlöse aus dem Verkauf von Losen der „Glücksspirale“ ein. „Das Geld aus der Glücksspirale ermöglicht es der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, wertvolle Kulturdenkmäler zu erhalten“, so Georg Wacker, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. „Daher: Vielen Dank an die Tipperinnen und Tipper!“