Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen und 1. Grötzinger Kultursalon



Feierliche Veranstaltung am Dienstag, 27. Februar, 18 Uhr, in der Begegnungsstätte Grötzingen – Mit einem Barcamp setzt Grötzingen das bundesweit erste Stadtteilkulturkonzept in Kraft.

Nach einer fast zweijährigen Entwicklungsphase präsentiert der Stadtteil Grötzingen am heutigen Dienstag der Öffentlichkeit feierlich sein „Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen“. Die 116 Seiten umfassende Leitlinie versteht sich als Fortführung und stadtteilspezifische Umsetzung der im Karlsruher Kulturkonzept und dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) festgeschriebenen Strategien zur Stärkung der individuellen Stadtteilidentitäten. Der gründungsgeschichtlichen „Großmutter Karlsruhes“ ist damit eine kulturelle Profilierung gelungen, die wesentliche Voraussetzung für eine starke profilierte Stadt ist. Das gilt auch und gerade für die Kultur. Das Stadtteilkulturkonzept Grötzingen wird ganz wesentlich zu einer Stärkung Grötzingens wie zu einer Stärkung der Gesamtstadt beitragen. Darüber hinaus ist die Konzeption auch die erste ihrer Art im Bundesgebiet. In Auftrag gegeben wurde die Entwicklung vom Gemeinderat und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup auf Basis eines Ortschaftsratbeschlusses im April 2016. Für die Ausführung verantwortlich zeichneten die Ortsvorsteherin Karen Eßrich und die Leiterin des Kulturamts Dr. Susanne Asche. Mit der Ausführung beauftragt wurde Birgit Reich, KUK | Kulturmanagement. Am Entwicklungsprozess waren über 100 Kulturakteure aus Karlsruhe und umliegenden Dörfern beteiligt. Die Auswertung und Bündelung der Ergebnisse erfolgte durch die Arbeitsgruppe Kulturkonzept mit Vertreterinnen und Vertretern aus Stadtteilkultur und -politik sowie dem städtischen Kulturamt.

Grötzingen ein Kulturstadtteil mit viel vor und noch mehr dahinter

Viel dahinter: Grötzingens kulturell bedeutende Stellung verdankt sie ihrem reichen kulturhistorischem Erbe. 991 erstmals namentlich erwähnt, reicht seine Siedlungsgeschichte bis zum Ende des sechsten Jahrhunderts zurück. Damit ist Grötzingen weit mehr als nur ein Beleg für die mittelalterlich, ländliche Besiedlung der Region unter wechselnder Lehensherrschaft und des einschneidenden Strukturwandels in der Zeit der Industrialisierung. Um die letzte Jahrhundertwende fand sich hier die Wirkstätte der bekannten Grötzinger Malerkolonie um Friedrich Kallmorgen, Margarethe Hormuth Kallmorgen sowie Otto und Jenny Fikentscher. Erst 1974 in die Stadt Karlsruhe eingemeindet, ist Grötzingen heute ein lebendiger und selbstbewusster Kulturstadtteil, mit einer sehr dynamischen und vielseitigen Kulturszene. Rund 30 Kulturvereine sind hier aktiv. Zahlreiche Kunstschaffende, Veranstalter und Vereine besonders aus den Bühnensparten und der bildenden Kunst aber auch aus dem Kulturgüterschutz, der Heimat- und Landschaftspflege, dem Handwerk sowie der kulturellen Bildung gestalten in dieser Umgebung, tatkräftig unterstützt von der Ortsverwaltung, ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Stadtteilkulturleben, zu dem das Image des beschaulichen „Malerdorfes“ nicht mehr recht zu passen scheint.

Viel vor: So kommt auch das am 12. Dezember im Karlsruher Gemeinderat verabschiedete „Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen“ zu dem Schluss, dass für die Weiterentwicklung Grötzingens die umsichtige und nachhaltige Pflege der Vergangenheit ebenso in den Blick genommen werden muss, wie die zukunftsträchtige, stadtteilstärkende Unterstützung und Weiterentwicklung der gegenwärtigen Kulturszene unter einem neuen Stadtteillogo. Als Alleinstellungsmerkmal des Stadtteils wird seine starke historische Verbindung zur umliegenden Kulturlandschaft ausgemacht, die sich sowohl in den Themen und Arbeitstechniken der Kunstschaffenden als auch im lokalen Handwerk, mit seinen Schnittstellen zu Design, Technologie und Wissenschaft, zeigt. Dass Kulturpolitik gerade auf Stadtteilebene immer auch eine gewichtige sozialpolitische Dimension aufweist, wird in der Definition der Aufgaben und Anliegen zur kulturellen Bildung und der angestrebten diversitätsorientierten Öffnung des Kulturangebots deutlich. In der Pflege und der weiteren Stärkung der Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen wird nicht nur in diesem Kontext ein wichtiger kulturpolitischer Baustein gesehen.

Der 1. Grötzinger Kultursalon
Grötzingens Stadtteilkulturleben ist ehrenamtlich getragen und lebt vom Engagement des Einzelnen und der Verständigung in Netzwerken. Um die aufgeworfenen Ideen und Ziele der Konzeption mit den Kulturakteuren dynamisch weiterzuentwickeln und umzusetzen, startet zur heutigen Einführung des Stadtteilkulturkonzepts der „1. Grötzinger Kultursalon“, der die interessierten Gäste dazu einlädt, in kleinen Barcamp-Sessions ihre Stadtteilkulturanliegen mit neuen und alten Mitstreiterinnen und Mitstreitern zu diskutieren. Dabei ist auch die lokale Presse herzlich eingeladen, sich an persönlich interessierenden Diskussionsfeldern zu beteiligen.
Das „Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen“ kann unter dem Link www.karlsruhe.de/kulturkonzept_groetzingen abgerufen werden.


28. Februar 2018

Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen und 1. Grötzinger Kultursalon

Feierliche Veranstaltung am Dienstag, 27. Februar, 18 Uhr, in der Begegnungsstätte Grötzingen – Mit einem Barcamp setzt Grötzingen das bundesweit erste Stadtteilkulturkonzept in Kraft.

Nach einer fast zweijährigen Entwicklungsphase präsentiert der Stadtteil Grötzingen am heutigen Dienstag der Öffentlichkeit feierlich sein „Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen“. Die 116 Seiten umfassende Leitlinie versteht sich als Fortführung und stadtteilspezifische Umsetzung der im Karlsruher Kulturkonzept und dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) festgeschriebenen Strategien zur Stärkung der individuellen Stadtteilidentitäten. Der gründungsgeschichtlichen „Großmutter Karlsruhes“ ist damit eine kulturelle Profilierung gelungen, die wesentliche Voraussetzung für eine starke profilierte Stadt ist. Das gilt auch und gerade für die Kultur. Das Stadtteilkulturkonzept Grötzingen wird ganz wesentlich zu einer Stärkung Grötzingens wie zu einer Stärkung der Gesamtstadt beitragen. Darüber hinaus ist die Konzeption auch die erste ihrer Art im Bundesgebiet. In Auftrag gegeben wurde die Entwicklung vom Gemeinderat und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup auf Basis eines Ortschaftsratbeschlusses im April 2016. Für die Ausführung verantwortlich zeichneten die Ortsvorsteherin Karen Eßrich und die Leiterin des Kulturamts Dr. Susanne Asche. Mit der Ausführung beauftragt wurde Birgit Reich, KUK | Kulturmanagement. Am Entwicklungsprozess waren über 100 Kulturakteure aus Karlsruhe und umliegenden Dörfern beteiligt. Die Auswertung und Bündelung der Ergebnisse erfolgte durch die Arbeitsgruppe Kulturkonzept mit Vertreterinnen und Vertretern aus Stadtteilkultur und -politik sowie dem städtischen Kulturamt.

Grötzingen ein Kulturstadtteil mit viel vor und noch mehr dahinter

Viel dahinter: Grötzingens kulturell bedeutende Stellung verdankt sie ihrem reichen kulturhistorischem Erbe. 991 erstmals namentlich erwähnt, reicht seine Siedlungsgeschichte bis zum Ende des sechsten Jahrhunderts zurück. Damit ist Grötzingen weit mehr als nur ein Beleg für die mittelalterlich, ländliche Besiedlung der Region unter wechselnder Lehensherrschaft und des einschneidenden Strukturwandels in der Zeit der Industrialisierung. Um die letzte Jahrhundertwende fand sich hier die Wirkstätte der bekannten Grötzinger Malerkolonie um Friedrich Kallmorgen, Margarethe Hormuth Kallmorgen sowie Otto und Jenny Fikentscher. Erst 1974 in die Stadt Karlsruhe eingemeindet, ist Grötzingen heute ein lebendiger und selbstbewusster Kulturstadtteil, mit einer sehr dynamischen und vielseitigen Kulturszene. Rund 30 Kulturvereine sind hier aktiv. Zahlreiche Kunstschaffende, Veranstalter und Vereine besonders aus den Bühnensparten und der bildenden Kunst aber auch aus dem Kulturgüterschutz, der Heimat- und Landschaftspflege, dem Handwerk sowie der kulturellen Bildung gestalten in dieser Umgebung, tatkräftig unterstützt von der Ortsverwaltung, ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Stadtteilkulturleben, zu dem das Image des beschaulichen „Malerdorfes“ nicht mehr recht zu passen scheint.

Viel vor: So kommt auch das am 12. Dezember im Karlsruher Gemeinderat verabschiedete „Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen“ zu dem Schluss, dass für die Weiterentwicklung Grötzingens die umsichtige und nachhaltige Pflege der Vergangenheit ebenso in den Blick genommen werden muss, wie die zukunftsträchtige, stadtteilstärkende Unterstützung und Weiterentwicklung der gegenwärtigen Kulturszene unter einem neuen Stadtteillogo. Als Alleinstellungsmerkmal des Stadtteils wird seine starke historische Verbindung zur umliegenden Kulturlandschaft ausgemacht, die sich sowohl in den Themen und Arbeitstechniken der Kunstschaffenden als auch im lokalen Handwerk, mit seinen Schnittstellen zu Design, Technologie und Wissenschaft, zeigt. Dass Kulturpolitik gerade auf Stadtteilebene immer auch eine gewichtige sozialpolitische Dimension aufweist, wird in der Definition der Aufgaben und Anliegen zur kulturellen Bildung und der angestrebten diversitätsorientierten Öffnung des Kulturangebots deutlich. In der Pflege und der weiteren Stärkung der Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen wird nicht nur in diesem Kontext ein wichtiger kulturpolitischer Baustein gesehen.

Der 1. Grötzinger Kultursalon
Grötzingens Stadtteilkulturleben ist ehrenamtlich getragen und lebt vom Engagement des Einzelnen und der Verständigung in Netzwerken. Um die aufgeworfenen Ideen und Ziele der Konzeption mit den Kulturakteuren dynamisch weiterzuentwickeln und umzusetzen, startet zur heutigen Einführung des Stadtteilkulturkonzepts der „1. Grötzinger Kultursalon“, der die interessierten Gäste dazu einlädt, in kleinen Barcamp-Sessions ihre Stadtteilkulturanliegen mit neuen und alten Mitstreiterinnen und Mitstreitern zu diskutieren. Dabei ist auch die lokale Presse herzlich eingeladen, sich an persönlich interessierenden Diskussionsfeldern zu beteiligen.
Das „Stadtteilkulturkonzept 2035 Grötzingen“ kann unter dem Link www.karlsruhe.de/kulturkonzept_groetzingen abgerufen werden.