Der Waldenserverein Palmbach ist gegründet



Roland Jourdan leitet den Verein mit bisher 47 Mitgliedern

(roj/red.) Das Waldensertum ist in Palmbach und in den umliegenden Orten immer noch stark verwurzelt. Diese seine Feststellung belegt Roland Jourdan an der großen Anzahl von 47 Personen, die am 19. April im Evangelischen Gemeindehaus den Waldenserverein Palmbach aus der Taufe hoben.

Roland Jourdan, Ortschaftsrat in Wettersbach, wurde zum Vorsitzenden gewählt, Peter Hepperle zu seinem Stellvertreter. Kassenverwalterin ist Martina Vogt, Schriftführerin Beate Tron. Zu Beisitzern gewählt wurden Ulrike Beichert, Erwin Liebig und Hans-Peter Nagel, zu Kassenprüfer Alheidis Götz und Rudi Ludwig.

Langfristige Struktur
Mit dem Verein möchten die Mitglieder dem bisherigen „Arbeitskreis Palmbacher Waldensergeschichte“ langfristige Strukturen geben, die Aktivität rund um die Waldenser in Palmbach ausbauen und die Geschichte der Waldenser lebendig halten, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Dieser soll als gemeinnütziger Verein ins Vereinsregister eingetragen werden und damit den Zusatz „e.V.“ erhalten.

Das hiesige Kapitel der Waldenser begann vor 323 Jahren: Am 4. Mai 1701 nämlich kam eine Gruppe von 30 Waldenserfamilien mit 113 Personen in Grünwettersbach an und gründete ein Jahr später die Waldenserkolonie Palmbach. Heute hat der Karlsruher Stadtteil Palmbach 2.000 Einwohner. In Palmbach und den umliegenden Orten leben heute die Nachkommen dieser Waldenser in 11. bis 13. Generation. Unter den Gründungsmitgliedern finden sich eine große Anzahl mit den Waldensernamen Jourdan, Raviol und Tron.

300-Jahr-Feier
Das große Dorffest zur 300-Jahrfeier zur Gründung von Palmbach im Jahr 2001 hat das Bewusstsein für die Vergangenheit von Palmbach und des Waldensertums wiederbelebt, so Jourdan in der Pressemitteilung. Die Feierlichkeiten erweckten den Wunsch, mit einem Denkmal oder einer Platzfläche an die Waldensergeschichte zu erinnern, was auch der Wettersbacher Ortschaftsrat unterstützte. 2011 wurde die „ortschaftsrätliche Arbeitsgruppe Waldenserplatz“ gegründet, was sozusagen die Geburtsstunde des bisherigen „Arbeitskreises Palmbacher Waldensergeschichte“ gewesen sei.

Zum Karlsruher Stadtjubiläum im September 2015 weihte Oberbürgermeister Frank Mentrup den Waldenserweg und den Waldenserplatz mit dem Denkmal „Tor des Ankommens“ ein. Der Waldenserweg trägt dazu bei, die Geschichte des Ortes lebendig zu halten und erlebbar zu machen. Seitdem werden jährlich zwischen vier und acht Führungen in Palmbach angeboten, die hauptsächlich von auswärtigen Gästen besucht werden. Insgesamt nahmen laut Jourdan bei den bisher 55 öffentlichen oder gebuchten Führungen etwa 1.200 Besucher teil.

Was bisher war
Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde musikalische Veranstaltungen, Vorträge und eine Fotoausstellung durchgeführt. Der Arbeitskreis war auch Teil der „Europäischen Kulturtage Karlsruhe“ im Jahr 2016 und der „Heimattage Baden-Württemberg“ in Karlsruhe im Jahr 2017.

Im Jahr 2019 wurde die neue Ortschronik „Grünwettersbach und Palmbach von den Anfängen bis zur Gegenwart“ von Katja Förster veröffentlicht. „Dieses Buch hat viele neue Erkenntnisse über die Gründung von Palmbach und die Entwicklung des Dorfes gebracht“, so Jourdan in der Pressemitteilung. „Es hat auch in unserem Arbeitskreis neue Impulse ausgelöst und es gab viel Neues zu lesen und bei den Führungen zu berichten.“ Die Ortsgeschichte von Grünwettersbach und Palmbach wurde in den Archiven neu erforscht und in dem Buch niedergeschrieben.

Überraschung
Die größte Überraschung war, dass das Gründungsjahr von Palmbach nun auf 1702 datiert ist. Obwohl die Waldenser bereits im Mai 1701 nach Grünwettersbach kamen, lebten sie fast ein Jahr lang mit den Einwohnern von Grünwettersbach zusammen, bevor ein Teil des Grünwettersbacher Gebiets abgetrennt und die Waldenserkolonie Palmbach gegründet wurde.

Es gibt derzeit politische Bestrebungen, dass der Karlsruher Stadtteil offiziell den Zusatz „Waldenserort Palmbach“ erhält und dies auch auf den Ortsschildern angezeigt wird. Die Ernennung durch das Innenministerium in Stuttgart wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen.


Palmbach - Pressemitteilung
5. Mai 2024

Der Waldenserverein Palmbach ist gegründet

Am Sonntag, 5. Mai, findet eine Führung am Palmbacher Waldenserweg statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Waldenserkirche. Bei dieser Führung geht es um das Thema „Vor 323 Jahren, am 4. Mai 1701, kamen die Waldenserflüchtlinge nach Grünwettersbach“. Diese Führung läuft zum ersten Mal unter der Regie des neuen Vereins. Infos und Termine: www.waldenserweg.de

Roland Jourdan leitet den Verein mit bisher 47 Mitgliedern

(roj/red.) Das Waldensertum ist in Palmbach und in den umliegenden Orten immer noch stark verwurzelt. Diese seine Feststellung belegt Roland Jourdan an der großen Anzahl von 47 Personen, die am 19. April im Evangelischen Gemeindehaus den Waldenserverein Palmbach aus der Taufe hoben.

Roland Jourdan, Ortschaftsrat in Wettersbach, wurde zum Vorsitzenden gewählt, Peter Hepperle zu seinem Stellvertreter. Kassenverwalterin ist Martina Vogt, Schriftführerin Beate Tron. Zu Beisitzern gewählt wurden Ulrike Beichert, Erwin Liebig und Hans-Peter Nagel, zu Kassenprüfer Alheidis Götz und Rudi Ludwig.

Langfristige Struktur
Mit dem Verein möchten die Mitglieder dem bisherigen „Arbeitskreis Palmbacher Waldensergeschichte“ langfristige Strukturen geben, die Aktivität rund um die Waldenser in Palmbach ausbauen und die Geschichte der Waldenser lebendig halten, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Dieser soll als gemeinnütziger Verein ins Vereinsregister eingetragen werden und damit den Zusatz „e.V.“ erhalten.

Das hiesige Kapitel der Waldenser begann vor 323 Jahren: Am 4. Mai 1701 nämlich kam eine Gruppe von 30 Waldenserfamilien mit 113 Personen in Grünwettersbach an und gründete ein Jahr später die Waldenserkolonie Palmbach. Heute hat der Karlsruher Stadtteil Palmbach 2.000 Einwohner. In Palmbach und den umliegenden Orten leben heute die Nachkommen dieser Waldenser in 11. bis 13. Generation. Unter den Gründungsmitgliedern finden sich eine große Anzahl mit den Waldensernamen Jourdan, Raviol und Tron.

300-Jahr-Feier
Das große Dorffest zur 300-Jahrfeier zur Gründung von Palmbach im Jahr 2001 hat das Bewusstsein für die Vergangenheit von Palmbach und des Waldensertums wiederbelebt, so Jourdan in der Pressemitteilung. Die Feierlichkeiten erweckten den Wunsch, mit einem Denkmal oder einer Platzfläche an die Waldensergeschichte zu erinnern, was auch der Wettersbacher Ortschaftsrat unterstützte. 2011 wurde die „ortschaftsrätliche Arbeitsgruppe Waldenserplatz“ gegründet, was sozusagen die Geburtsstunde des bisherigen „Arbeitskreises Palmbacher Waldensergeschichte“ gewesen sei.

Zum Karlsruher Stadtjubiläum im September 2015 weihte Oberbürgermeister Frank Mentrup den Waldenserweg und den Waldenserplatz mit dem Denkmal „Tor des Ankommens“ ein. Der Waldenserweg trägt dazu bei, die Geschichte des Ortes lebendig zu halten und erlebbar zu machen. Seitdem werden jährlich zwischen vier und acht Führungen in Palmbach angeboten, die hauptsächlich von auswärtigen Gästen besucht werden. Insgesamt nahmen laut Jourdan bei den bisher 55 öffentlichen oder gebuchten Führungen etwa 1.200 Besucher teil.

Was bisher war
Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde musikalische Veranstaltungen, Vorträge und eine Fotoausstellung durchgeführt. Der Arbeitskreis war auch Teil der „Europäischen Kulturtage Karlsruhe“ im Jahr 2016 und der „Heimattage Baden-Württemberg“ in Karlsruhe im Jahr 2017.

Im Jahr 2019 wurde die neue Ortschronik „Grünwettersbach und Palmbach von den Anfängen bis zur Gegenwart“ von Katja Förster veröffentlicht. „Dieses Buch hat viele neue Erkenntnisse über die Gründung von Palmbach und die Entwicklung des Dorfes gebracht“, so Jourdan in der Pressemitteilung. „Es hat auch in unserem Arbeitskreis neue Impulse ausgelöst und es gab viel Neues zu lesen und bei den Führungen zu berichten.“ Die Ortsgeschichte von Grünwettersbach und Palmbach wurde in den Archiven neu erforscht und in dem Buch niedergeschrieben.

Überraschung
Die größte Überraschung war, dass das Gründungsjahr von Palmbach nun auf 1702 datiert ist. Obwohl die Waldenser bereits im Mai 1701 nach Grünwettersbach kamen, lebten sie fast ein Jahr lang mit den Einwohnern von Grünwettersbach zusammen, bevor ein Teil des Grünwettersbacher Gebiets abgetrennt und die Waldenserkolonie Palmbach gegründet wurde.

Es gibt derzeit politische Bestrebungen, dass der Karlsruher Stadtteil offiziell den Zusatz „Waldenserort Palmbach“ erhält und dies auch auf den Ortsschildern angezeigt wird. Die Ernennung durch das Innenministerium in Stuttgart wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen.