VdK feiert 100 Jahre mit einem Frühlingsfest



100 Jahre und kein bisschen Leise. Ein Frühlingsfest und ein hundertster Geburtstag sind gute Gründe zusammen gefeiert zu werden, freut sich Jürgen Kress. Die dramatische Situation in der sich die Bevölkerung befand, als am 25. Januar 1919 im Gasthaus Bären die Urkunde für den „Reichsbund“ Grötzingen unterschrieben wurde, verschweigt der Vereinsvorsitzende jedoch nicht: „Der erste Weltkrieg hatte zehn Millionen Tote und 20 Millionen Verwundete gefordert. Das führte zu dramatischen Veränderungen im Sozialgefüge, denn die vielen Witwen und Waisen und Kriegsversehrten waren weitgehend allein gelassen!“ Der Reichsbund machte erstmals Versorgungsansprüche für diese Menschen geltend: „Das war wie ein Frühlingsanfang, ein Zeichen, dass da doch noch etwas geht!“
Doch nach kaum 15 Jahren verboten die Nationalsozialisten den Reichsbund und überzogen die Welt danach mit dem noch größerem Grauen und Elend des 2. Weltkrieges, der das unvorstellbare Opfer von 65 Millionen Leben forderte, von denen die Hälfte Zivilisten waren. Allein Russland zählte 20 Millionen Tote, das Leid wurde nicht weniger. Da war es wie ein weiterer Frühling, als am 18. August 1946 der Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner, VdK, ins Leben gerufen wurde. Sehr schnell entwickelte sich in Deutschland eine funktionierende Staatsform, in dem sich heute der Sozialverband VdK zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger für einen starken Sozialstaat, eine tragfähige gesetzliche Sozialversicherung und soziale Gerechtigkeit politisch einsetzt. Die Themen reichen von Rente, Gesundheit und Pflege bis hin zu Teilhabe, so auch Barrierefreiheit. Leben im Alter und soziale Sicherung durch Rente sind weitere Gegenstände des VdK, alles, was dem Artikel 2 des Grundgesetzes entspricht: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Ortsvorsteherin Karen Eßrich dankte dem Ortsverein im Namen des Ortschaftsrats für die stets gute Beratung, sei es am Runden Tisch Inklusion oder beim jüngsten Projekt des barrierefreien Bürgerbüros, wie auch dem Treppenlift im historischen Rathaus. Sie erinnerte an die vom Grundgesetzt garantierte Gleichheit der Menschen: „Wir sind schon vorangekommen seit 1949, aber es bleibt noch immer ein gutes Stück Weg vor uns!“ Ein Bild des Grötzinger Künstlers Horst Leyendecker erinnert den VdK an das Jubiläum.
Albert Tischler, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes überbrachte Grüße und Glückwünsche und dankte allen Ehrenamtlichen, und denen die zur Vorbereitung des Festes beigetragen hatten.: „Auch das gesellige Zusammensein ist ein wichtiger Punkt in der Vereinsarbeit!“
„Seit meiner Kindheit hat mich der VdK eines anderen Ortsverbandes begleitet“, sagt Christina de Leon. Meine Großmutter, bei der ich aufwuchs war Mitglied im VdK, Kriegerwitwen und Kriegsversehrte waren Begleiter meiner Jugend.“ Sie wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft in Grötzingen vom Vorsitzenden Jürgen Kress geehrt. Ebenso Jonny Rehhorst für 10 Jahre. Dem Zeitzeugen aus der Zeit des Neuanfangs, H.Gremmelmeier, galt eine besondere Erwähnung.
„ZZ Jazz“, Band mit hinreißendem melodischen Jazz, gab dem Fest einen pfiffigen musikalischen Rahmen. Ein reichhaltiges Buffet, Gedankenaustausch sowie viele Gespräche und Erinnerungen beschlossen den gelungenen Abend.


Grötzingen - Redaktion
28. Mai 2019

VdK feiert 100 Jahre mit einem Frühlingsfest

Jürgen Kress, Vorsitzender, Hans-U. Dehnicke stv. Vorsitzender, Karen Eßrich, Ortsvorsteherin, Albert Tischler, stv. Kreisvorsitzender

100 Jahre und kein bisschen Leise. Ein Frühlingsfest und ein hundertster Geburtstag sind gute Gründe zusammen gefeiert zu werden, freut sich Jürgen Kress. Die dramatische Situation in der sich die Bevölkerung befand, als am 25. Januar 1919 im Gasthaus Bären die Urkunde für den „Reichsbund“ Grötzingen unterschrieben wurde, verschweigt der Vereinsvorsitzende jedoch nicht: „Der erste Weltkrieg hatte zehn Millionen Tote und 20 Millionen Verwundete gefordert. Das führte zu dramatischen Veränderungen im Sozialgefüge, denn die vielen Witwen und Waisen und Kriegsversehrten waren weitgehend allein gelassen!“ Der Reichsbund machte erstmals Versorgungsansprüche für diese Menschen geltend: „Das war wie ein Frühlingsanfang, ein Zeichen, dass da doch noch etwas geht!“
Doch nach kaum 15 Jahren verboten die Nationalsozialisten den Reichsbund und überzogen die Welt danach mit dem noch größerem Grauen und Elend des 2. Weltkrieges, der das unvorstellbare Opfer von 65 Millionen Leben forderte, von denen die Hälfte Zivilisten waren. Allein Russland zählte 20 Millionen Tote, das Leid wurde nicht weniger. Da war es wie ein weiterer Frühling, als am 18. August 1946 der Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner, VdK, ins Leben gerufen wurde. Sehr schnell entwickelte sich in Deutschland eine funktionierende Staatsform, in dem sich heute der Sozialverband VdK zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger für einen starken Sozialstaat, eine tragfähige gesetzliche Sozialversicherung und soziale Gerechtigkeit politisch einsetzt. Die Themen reichen von Rente, Gesundheit und Pflege bis hin zu Teilhabe, so auch Barrierefreiheit. Leben im Alter und soziale Sicherung durch Rente sind weitere Gegenstände des VdK, alles, was dem Artikel 2 des Grundgesetzes entspricht: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Ortsvorsteherin Karen Eßrich dankte dem Ortsverein im Namen des Ortschaftsrats für die stets gute Beratung, sei es am Runden Tisch Inklusion oder beim jüngsten Projekt des barrierefreien Bürgerbüros, wie auch dem Treppenlift im historischen Rathaus. Sie erinnerte an die vom Grundgesetzt garantierte Gleichheit der Menschen: „Wir sind schon vorangekommen seit 1949, aber es bleibt noch immer ein gutes Stück Weg vor uns!“ Ein Bild des Grötzinger Künstlers Horst Leyendecker erinnert den VdK an das Jubiläum.
Albert Tischler, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes überbrachte Grüße und Glückwünsche und dankte allen Ehrenamtlichen, und denen die zur Vorbereitung des Festes beigetragen hatten.: „Auch das gesellige Zusammensein ist ein wichtiger Punkt in der Vereinsarbeit!“
„Seit meiner Kindheit hat mich der VdK eines anderen Ortsverbandes begleitet“, sagt Christina de Leon. Meine Großmutter, bei der ich aufwuchs war Mitglied im VdK, Kriegerwitwen und Kriegsversehrte waren Begleiter meiner Jugend.“ Sie wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft in Grötzingen vom Vorsitzenden Jürgen Kress geehrt. Ebenso Jonny Rehhorst für 10 Jahre. Dem Zeitzeugen aus der Zeit des Neuanfangs, H.Gremmelmeier, galt eine besondere Erwähnung.
„ZZ Jazz“, Band mit hinreißendem melodischen Jazz, gab dem Fest einen pfiffigen musikalischen Rahmen. Ein reichhaltiges Buffet, Gedankenaustausch sowie viele Gespräche und Erinnerungen beschlossen den gelungenen Abend.