Stefan Holzmüller mit seinen Fantasiefiguren. Foto: privat Stefan Holzmüller wuchs auf, lebte und arbeitete im Malerdorf Grötzingen, in dem er im Alter von 61 Jahren am 20. Februar 2010 verstarb. Seine Künstlerpersönlichkeit prägte zu Lebzeiten auf einzigartige Weise das künstlerische und kulturelle Leben im alten Dorfkern, in dem er seit 1979 an zwei Standorten sein Wohnatelier hatte. Seine Werke wurden auf vielen Ausstellungen der „Grötzinger Maler“ sowie außerhalb der Region, z.B. im Faustmuseum in Knittlingen, gezeigt. Er zählte zu den „Art-Brut“-Künstlern von „erstem Rang“ und wurde schon ab den 80er Jahren in die „Collection de L’Art Brut“ in Lausanne aufgenommen und unterhielt Briefwechsel mit dessen Gründer Jean Dubuffet.
Mit der Ausstellung „Leben und Werk des Stefan Holzmüller“ wird dem Ausnahmekünstler nun erneut gedacht. Bereits im Jahr 2010 widmete ihm der Freundeskreis Badisches Malerdorf eine Ausstellung mit zugehörigem Katalog. Die Vorbereitung hierfür durfte er noch erleben, die Ausstellung selbst nicht mehr. Vernissage der Ausstellung, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind, ist am Samstag, 15. Februar um 18 Uhr im N6, Niddastraße 6 in Grötzingen.
Zur Ausstellung
„Die Frau und der Tod, 30 Werke aus seiner letzten Schaffensperiode
Dreißig ungebrannte Werke aus seiner letzten Schaffensperiode zeigen in ihrer Präsenz und Ausdruckskraft, wie Stefan Holzmüller sein Instrument, den Ton, beherrschte und wie ein Alchimist diesem „Leben“ einzuhauchen vermochte. Die Frau und der Tod waren seine letzten großen Themen, die im Zentrum der Ausstellung stehen.
Biografische historische Dokumente
Zum ersten Mal werden Briefe aus dem Archiv der „Collection de L’Art Brut“, Lausanne, öffentlich ausgestellt, die Einblicke in seine verborgene Welt geben, eine Welt voller sinnlicher Details und Verspieltheit. Gezeigt werden Fotografien renommierter Fotografen, die es vermochten, die poetische Wirklichkeit von Stefan Holzmüller in historischen Schnappschüssen einzufangen und in zeitlosen Momentaufnahmen eines Lebens zwischen Genialität und „Stromausfall“ (wenn er mal wieder seine Rechnungen nicht bezahlen konnte) zu fassen.
Katalog-Projekt
Das Katalogprojekt „Leben und Werk des Stefan Holzmüller“ wird illustrativ vorgestellt. Jeder ist eingeladen, sich daran mit seiner privaten Sammlung, mit seinen eigenen Geschichten und Erinnerungen an Stefan Holzmüller zu beteiligen. Die Ansprechpartner werden jeden Sonntag vor Ort sein, um Beiträge entgegenzunehmen.
Aufruf
Wer Werke des Künstlers besitzt und sich an diesem Projekt beteiligen möchte, möchte sich bitte bei Gregor Stehle, Tel. 01520-5188888, email [email protected] melden. Er wird die Werke fotografieren und in das Werkverzeichnis aufnehmen.
Events
Sonntag, 23. Februar
Vorstellung des Katalogprojekts „Leben und Werk des Stefan Holzmüller“. An diesem Nachmittag sind potentielle Sponsoren und Spender, Sammler und Interessierte eingeladen, sich über das Projekt zu informieren.
Sonntag 1. März
15 bis 18 Uhr, Begegnungen mit Stefan Holzmüller. Jeder ist bei Kaffee und Kuchen eingeladen, seine Geschichten/Begegnungen und Erinnerungen mit dem Künstler zu teilen. Das gesammelte Material wird aufgezeichnet und in den Katalog aufgenommen.
Sonntag, 8. März
19 Uhr, Helmut Bieler-Wendt und Freunde präsentieren experimentelle Musik „rohe-Klänge“ (Änderung vorbehalten)
