Klasse, Glück und Siegeswille



Tischtennis-Bundesliga: ASV Grünwettersbach – TTC Schwalbe Bergneustadt: 3:2

Neues Jahr, neues Spiel. In einem spektakulären und spannenden Auftaktmatch zur Rückrunde konnte der ASV den Tabellen-Dritten aus dem Bergischen Land mit 3:2 in die Knie zwingen und damit für die mit dem gleichen Resultat erlittene Hinrundenniederlage Revanche nehmen. Zunächst sah es so aus, als würden die Schwalben kurzen Prozess mit den Hausherren machen, doch der ASV stemmte sich erfolgreich gegen die Niederlage und konnte am Ende nach Abwehr von 6 Matchbällen jubeln.

Es war nicht der Tag von Wang Xi, der am Neujahrstag seinen 37. Geburtstag gefeiert hatte. Das Abwehrass, das noch im Hinspiel für die beiden einzigen ASV-Punkte verantwortlich zeichnete, musste sowohl im Auftaktmatch gegen den an seiner alten Wirkungsstätte zur Hochform auflaufenden Alvaro Robles passen, sondern sich auch im Spitzeneinzel Nationalspieler Bendikt Duda in vier Sätzen beugen.

Dafür jedoch sprangen diesmal seine jungen Teamkollegen in die Bresche. Deni Kozul, der über die Feiertage an einer schweren Erkältung erkrankt war und gleich vier Kilo verloren hatte, brauchte im zweiten Einzel einen Satz, um gegen Bene Duda ins Spiel zu finden. Dann jedoch bot er dem TTC-Eigengewächs in einem äußerst rasanten Spiel zunehmend Paroli, ließ sich auch durch Rückstände nicht von der Erfolgsspur abbringen und konnte schließlich den Entscheidungssatz mit 11:8 für sich verbuchen.

Auch Dang Qiu musste gegen Stefan Fegerl über die volle Distanz alles in die Waagschale werfen. Im finalen Durchgang ging er jedoch dank einiger spektakulärer Rückhand-Longline-Schläge klar in Führung und brachte diese dann routiniert zum 11:7 ins Ziel.

So musste beim Stand von 2:2 das Doppel entscheiden, in das Robles/Fegerl als Favoriten gingen, hatte doch das TTC-Duo bei seinen bisherigen Einsätzen stets den Sieg für die Schwalben eingefahren. Tobias Rasmussen, der kalt von der Bank kam, hatte im Auftaktsatz an der Seite von Dang Qiu Probleme ins Match zu finden, so dass dieser Durchgang klar an die Gäste ging. Als das ASV-Duo auch den zweiten Satz nach einer 9:7 Führung noch abgab, schien die Messe gelesen. Doch die Hausherren drehten nun mächtig auf, holten sich Satz 3 klar, lagen aber im 4. Satz scheinbar aussichtslos mit 5:10 im Rückstand. Doch dem ASV-Duo gelang das Kunststück, gleich 6 Matchbälle abzuwehren, wobei beim Stand von 7:10 auch ein kaum wahrnehmbarer Kantenball zu Hilfe kam. Im Entscheidungssatz spielten dann Dang und Tobi wie aufgedreht, lagen nach teilweise wahnwitzigen Ballwechseln stets in Führung und verwandelten ihren 3. Matchball ganz unspektakulär zum 11:9 Erfolg.

Wären Zuschauer im Tischtenniszentrum gewesen, die Halle hätte mit Sicherheit gekocht. So können unsere Jungs nun mit breiter Brust am kommenden Samstag nach Neu-Ulm reisen und sollten die beiden Teams dort ihre Halbfinalpartien erfolgreich gestalten, kann es im Endspiel zu einer Neuauflage dieses denkwürdigen Matches kommen.

ASV vor äußerst schwieriger Mission: Samstag, 9. Januar 2021, 11 Uhr: ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf

Zum dritten Mal in Folge steht der ASV im Halbfinale des Final-Four-Turniers um den Deutschen Pokal in der ratiopharm-Arena in Neu-Ulm und geht diesmal sogar als Titelverteidiger an den Start. Dennoch ist der Pokalsieger einmal mehr krasser Außenseiter, denn die Gegner sind einmal mehr allererste Sahne. So hat es der ASV im Halbfinale zunächst mit Rekordtitelträger und TTBL-Tabellenführer Borussia Düsseldorf zu tun, während parallel mit den TTF Liebherr Ochsenhausen und dem TTC Schwalbe Bergneustadt der 2. und 3. der TTBL aufeinandertreffen. Die Vorzeichen sind also ganz ähnlich wie im Vorjahr, wo der ASV als Underdog angetreten war und am Ende den Pokal in Händen halten konnte. Doch ein wichtiger Faktor wird diesmal fehlen. Auf die lautstarke Unterstützung durch die „Rote Wand“ können die ASV-Asse diesmal nicht zählen, denn das Final-Four wird vor leeren Rängen ausgetragen.

Dabei hätten die ASV-Asse die Unterstützung durch ihre Fans sicher gerne in Anspruch genommen, denn der Gegner aus Düsseldorf erscheint übermächtig. Erst vor kurzem haben die Borussen die Champions-League gewonnen und stehen auch in der TTBL ganz oben. Dabei hat sich in dieser Saison beim Rekordmeister Anton Källberg in den Vordergrund gespielt. Beim jungen Schweden, den viele schon als ewiges Talent betrachtet hatten, ist in dieser Saison endlich der Knoten geplatzt. Sicher der Hauptgrund für den derzeitigen Höhenflug des Rekordmeisters. Zudem zeigte sich Kristian Karlsson in starker Form und auch auf Legende Timo Boll war bei seinen wenigen Einsätzen Verlass, auch wenn sich Timo noch nicht in Topform befindet. Schließlich haben die Rheinländer mit Ricardo Walther noch eine weitere spielstarke Option. Ob Trainer Danny Heister allerdings diese Variante ziehen wird bleibt abzuwarten, denn Ric wechselt bekanntlich nach dieser Saison zurück zum ASV, wo er kürzlich erst einen Vertrag unterschrieben hat.

Auf Seiten des ASV wird sich Coach Joe Sekinger sicher gründlich überlegen, in welcher Formation er seine Jungs an den Tisch schicken wird. Dabei dürften Wang Xi und Dang Qiu gesetzt sein, auch wenn Dang ab der kommenden Saison das Trikot der Borussia tragen wird. Da der Koreaner MinHa Hwang weiter nicht zur Verfügung steht, werden weiterhin Deni Kozul und Tobias Rasmussen das ASV-Quartett komplettieren.

So muss auch in diesem Jahr wieder alles passen, wenn der ASV in der Lage sein will, die Großen der Branche zu ärgern. Doch das letzte Finale hat gezeigt: Erwischt der ASV einen guten Tag, zeigen die favorisierten Gegner Nerven und passt die Aufstellung, so kann alles möglich sein. Das wissen allerdings auch die Gegner und werden daher den Außenseiter aus Baden sicher nicht mehr unterschätzen.


Grünwettersbach - Vereinsnachrichten
4. Januar 2021

Klasse, Glück und Siegeswille

Tischtennis-Bundesliga: ASV Grünwettersbach – TTC Schwalbe Bergneustadt: 3:2

Neues Jahr, neues Spiel. In einem spektakulären und spannenden Auftaktmatch zur Rückrunde konnte der ASV den Tabellen-Dritten aus dem Bergischen Land mit 3:2 in die Knie zwingen und damit für die mit dem gleichen Resultat erlittene Hinrundenniederlage Revanche nehmen. Zunächst sah es so aus, als würden die Schwalben kurzen Prozess mit den Hausherren machen, doch der ASV stemmte sich erfolgreich gegen die Niederlage und konnte am Ende nach Abwehr von 6 Matchbällen jubeln.

Es war nicht der Tag von Wang Xi, der am Neujahrstag seinen 37. Geburtstag gefeiert hatte. Das Abwehrass, das noch im Hinspiel für die beiden einzigen ASV-Punkte verantwortlich zeichnete, musste sowohl im Auftaktmatch gegen den an seiner alten Wirkungsstätte zur Hochform auflaufenden Alvaro Robles passen, sondern sich auch im Spitzeneinzel Nationalspieler Bendikt Duda in vier Sätzen beugen.

Dafür jedoch sprangen diesmal seine jungen Teamkollegen in die Bresche. Deni Kozul, der über die Feiertage an einer schweren Erkältung erkrankt war und gleich vier Kilo verloren hatte, brauchte im zweiten Einzel einen Satz, um gegen Bene Duda ins Spiel zu finden. Dann jedoch bot er dem TTC-Eigengewächs in einem äußerst rasanten Spiel zunehmend Paroli, ließ sich auch durch Rückstände nicht von der Erfolgsspur abbringen und konnte schließlich den Entscheidungssatz mit 11:8 für sich verbuchen.

Auch Dang Qiu musste gegen Stefan Fegerl über die volle Distanz alles in die Waagschale werfen. Im finalen Durchgang ging er jedoch dank einiger spektakulärer Rückhand-Longline-Schläge klar in Führung und brachte diese dann routiniert zum 11:7 ins Ziel.

So musste beim Stand von 2:2 das Doppel entscheiden, in das Robles/Fegerl als Favoriten gingen, hatte doch das TTC-Duo bei seinen bisherigen Einsätzen stets den Sieg für die Schwalben eingefahren. Tobias Rasmussen, der kalt von der Bank kam, hatte im Auftaktsatz an der Seite von Dang Qiu Probleme ins Match zu finden, so dass dieser Durchgang klar an die Gäste ging. Als das ASV-Duo auch den zweiten Satz nach einer 9:7 Führung noch abgab, schien die Messe gelesen. Doch die Hausherren drehten nun mächtig auf, holten sich Satz 3 klar, lagen aber im 4. Satz scheinbar aussichtslos mit 5:10 im Rückstand. Doch dem ASV-Duo gelang das Kunststück, gleich 6 Matchbälle abzuwehren, wobei beim Stand von 7:10 auch ein kaum wahrnehmbarer Kantenball zu Hilfe kam. Im Entscheidungssatz spielten dann Dang und Tobi wie aufgedreht, lagen nach teilweise wahnwitzigen Ballwechseln stets in Führung und verwandelten ihren 3. Matchball ganz unspektakulär zum 11:9 Erfolg.

Wären Zuschauer im Tischtenniszentrum gewesen, die Halle hätte mit Sicherheit gekocht. So können unsere Jungs nun mit breiter Brust am kommenden Samstag nach Neu-Ulm reisen und sollten die beiden Teams dort ihre Halbfinalpartien erfolgreich gestalten, kann es im Endspiel zu einer Neuauflage dieses denkwürdigen Matches kommen.

ASV vor äußerst schwieriger Mission: Samstag, 9. Januar 2021, 11 Uhr: ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf

Zum dritten Mal in Folge steht der ASV im Halbfinale des Final-Four-Turniers um den Deutschen Pokal in der ratiopharm-Arena in Neu-Ulm und geht diesmal sogar als Titelverteidiger an den Start. Dennoch ist der Pokalsieger einmal mehr krasser Außenseiter, denn die Gegner sind einmal mehr allererste Sahne. So hat es der ASV im Halbfinale zunächst mit Rekordtitelträger und TTBL-Tabellenführer Borussia Düsseldorf zu tun, während parallel mit den TTF Liebherr Ochsenhausen und dem TTC Schwalbe Bergneustadt der 2. und 3. der TTBL aufeinandertreffen. Die Vorzeichen sind also ganz ähnlich wie im Vorjahr, wo der ASV als Underdog angetreten war und am Ende den Pokal in Händen halten konnte. Doch ein wichtiger Faktor wird diesmal fehlen. Auf die lautstarke Unterstützung durch die „Rote Wand“ können die ASV-Asse diesmal nicht zählen, denn das Final-Four wird vor leeren Rängen ausgetragen.

Dabei hätten die ASV-Asse die Unterstützung durch ihre Fans sicher gerne in Anspruch genommen, denn der Gegner aus Düsseldorf erscheint übermächtig. Erst vor kurzem haben die Borussen die Champions-League gewonnen und stehen auch in der TTBL ganz oben. Dabei hat sich in dieser Saison beim Rekordmeister Anton Källberg in den Vordergrund gespielt. Beim jungen Schweden, den viele schon als ewiges Talent betrachtet hatten, ist in dieser Saison endlich der Knoten geplatzt. Sicher der Hauptgrund für den derzeitigen Höhenflug des Rekordmeisters. Zudem zeigte sich Kristian Karlsson in starker Form und auch auf Legende Timo Boll war bei seinen wenigen Einsätzen Verlass, auch wenn sich Timo noch nicht in Topform befindet. Schließlich haben die Rheinländer mit Ricardo Walther noch eine weitere spielstarke Option. Ob Trainer Danny Heister allerdings diese Variante ziehen wird bleibt abzuwarten, denn Ric wechselt bekanntlich nach dieser Saison zurück zum ASV, wo er kürzlich erst einen Vertrag unterschrieben hat.

Auf Seiten des ASV wird sich Coach Joe Sekinger sicher gründlich überlegen, in welcher Formation er seine Jungs an den Tisch schicken wird. Dabei dürften Wang Xi und Dang Qiu gesetzt sein, auch wenn Dang ab der kommenden Saison das Trikot der Borussia tragen wird. Da der Koreaner MinHa Hwang weiter nicht zur Verfügung steht, werden weiterhin Deni Kozul und Tobias Rasmussen das ASV-Quartett komplettieren.

So muss auch in diesem Jahr wieder alles passen, wenn der ASV in der Lage sein will, die Großen der Branche zu ärgern. Doch das letzte Finale hat gezeigt: Erwischt der ASV einen guten Tag, zeigen die favorisierten Gegner Nerven und passt die Aufstellung, so kann alles möglich sein. Das wissen allerdings auch die Gegner und werden daher den Außenseiter aus Baden sicher nicht mehr unterschätzen.