Bei den Karlsruher Orgelspaziergängen am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September können sich Zuhörerinnen und Zuhörer ihr ganz persönliches Orgelkonzert selbst zusammen stellen. Auch in diesem Jahr hat das Bezirkskantorat der Ev. Kirche in Karlsruhe ein Programm organisiert, bei dem zur vollen Stunde in mindestens einer Karlsruher Kirche ein Kurzkonzert erklingt. Es spielen die Karlsruher Kantorin und Kantoren und nebenamtliche Organisten. Los geht es um 11 Uhr in der Auferstehungskirche Rüppurr, der Thomaskirche und der Markuskirche. Dabei erwartet die Zuhörer*innen ein vielfältiger Einblick in das Genre Orgelmusik. Am Tag des offenen Denkmals wird seit einigen Jahren zeitgleich der deutsche Orgeltag gefeiert. Die „Königin der Instrumente“ ist in diesem Jahr außerdem Instrument des Jahres.
Kurzkonzerte für Familien und Kinder gibt es mittags und nachmittags an gleich drei Stationen: Susanne und Dieter Cramer präsentieren direkt um 11 Uhr in der Auferstehungskirche Rüppurr die Geschichte vom „verlorenen Sohn“ mit einem Orgelkonzert aus der Feder von Hans Kielblock. In der Stadtkirche Durlach erzählen Barabara Wagner (Sprecherin) und Bezirkskantor Johannes Blomenkamp (Orgel) um 13 Uhr die Geschichte von der „Arche Noah“. Das ganze mit Musik von Johann Sebastian Bach. Michael Rösch spielt in Paul Gerhardt um 13.30 Uhr Variationen über „Die Vögel wollten Hochzeit halten“ und um 15.30 Uhr Musik von Andreas Willscher zur Geschichte vom „Kleinen Prinzen“.
Das Gesamtprogramm ist vielfältig und bietet für fast jeden Geschmack etwas: Von Bach bis Gospel, von komponiert bis improvisiert!
Wen beispielsweise interessiert, warum bestimmte Triosonaten von Bach etwas sehr Privates sind, die oder der erhält um 11 Uhr in der Markuskirche die musikalische Antwort von Kristofer Kiesel. Daniel Kaiser erwartet sein Publikum um 14 Uhr in der Johanniskirche wieder mit einer Uraufführung. In der „Symphonie aus alter Zeit“ verarbeitet Andeeas Willscher Originalthemen der Orgelvirtuosen und -komponisten Tournemire, Vièrne, Gigout und d’Indy.
Abwechslungsreich sind auch die drei Kurzkonzerte in der Oststadt: Um 14 Uhr beginnen Jörg Stumpp (Violine) und Dorothea Lehmann-Horsch (Orgel) in der Lutherkirche „streichend zart und spätromantisch“ ein Programm mit Werken von Kaminski und Karg-Elert. Nur wenige Schritte weiter übernimmt um 15 Uhr Max Deisenroth in St. Bernhard mit marianischer Orgelmusik. Um 16 Uhr gibt es in der Kirche Zum Guten Hirten (Rintheim) Spirituals und Gospels u.a. in Arrangements des amerikanischen Organisten und Komponisten Roland Diggle.
In der Innenstadt beginnt zunächst Michael Kaufmann, der als Professor a. a. an der Hochschule für Musik Heidelberg für die Orgel-Sachverständigenausbildung zuständig ist. Um 16 Uhr lädt er mit beiden Instrumenten der evangelischen Stadtkirche Karlsruhe dazu ein Denkmäler in ihrer Lebendigkeit und klanglichen Wandelbarkeit zur erfahren. Der Titel von Kaufmanns Kurzkonzert gilt wohl für den gesamten Nachmittag: „Hör mal: Denkmal!“ In der katholischen Stadtkirche St. Stephan bittet dann um 17 Uhr Bezirkskantor Patrick Fritz-Benzung zu einer Audienz bei einer Königin.
Mit „Faszination Orgel“ in der Christuskirche gelangen auch in diesem Jahr die Orgelspaziergänge an ihr musikalisches Ziel. Carsten Wiebusch, Orgelprofessor aus Frankfurt und Organist der Christuskirche, lässt hören, wie J.S. Bach und Marcel Dupre die flüchtige Kunst Improvisation doch für die Nachwelt festgehalten haben.
Der Eintritt zu allen Kurzkonzerten ist frei. Um Spenden wird gebeten. Es gelten die aktuellen coronabedingten Bestimmungen des Landes Baden-Württemberg für Kulturveranstaltungen. Die Nachweise zu „getestet, genesen, geimpft“ werden an allen Stationen am Eingang kontrolliert. Auch die Dokumentation der Anwesenheit und Teilnahme am Konzert ist weiterhin nötig.